Weltweit waren Nahrungsmittel im Vorjahr so teuer wie seit zehn Jahren nicht. Österreichs Konsumenten bekamen davon noch nicht viel zu spüren. Doch das wird sich bald ändern.
Wien. Tanken, heizen, wohnen. Für all das gaben Österreicherinnen und Österreicher angesichts des forschen Anstiegs der Energiepreise in den vergangenen zwölf Monaten deutlich mehr Geld aus als im Jahr zuvor. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs, warnen die Vereinten Nationen (UN). Dürren, Fluten, Ernteausfälle und Logistikprobleme trieben 2021 auch die globalen Nahrungsmittelpreise auf den höchsten Wert seit zehn Jahren, ließ die zur UN gehörende Welternährungsorganisation FAO am Donnerstag wissen. Im Schnitt verteuerten sich Getreide, Fleisch, Gemüse und Obst um 28 Prozent. Es war der rasanteste Anstieg der Nahrungsmittelpreise seit 2007.
Länder wie Sri Lanka, die Ukraine, Russland und Argentinien haben bereits Maßnahmen ergriffen, um ihre Bevölkerung vor den steigenden Kosten zu schützen. Auch Thailand versucht, die Preislawine zu stoppen und verbietet etwa vorübergehend den Export von Schweinen. Australier dürfen in den Supermärkten nicht mehr alle Lebensmittel unbeschränkt kaufen und die USA suchen nach Möglichkeiten, Fleisch für Konsumenten wieder billiger zu machen. Überall da ist die Inflation von den Agrar-Weltmärkten bereits bei den Konsumenten angekommen. In Österreich steht das noch bevor.