Unruhen

In Kasachstan wankt das System Nasarbajew

Gewaltexzesse beim Versuch der Niederschlagung der Unruhen in der kasachischen Wirtschaftsmetropole Almaty. Dutzende Menschen kamen ums Leben.
Gewaltexzesse beim Versuch der Niederschlagung der Unruhen in der kasachischen Wirtschaftsmetropole Almaty. Dutzende Menschen kamen ums Leben. (c) ALEXANDER PLATONOV / AFP / picturedesk
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Proteste gegen Erhöhung des Gaspreises wuchsen sich zu Aufstand gegen das vom Autokraten geprägte Regime aus.

So beginnen Revolutionen – symbolisch mit dem Sturz von Denkmälern. In Kasachstan ist das nicht anders als im Irak oder anderswo als Fanal für einen Umsturz. Demonstranten zerrten in der Wirtschaftsmetropole Almaty mit Seilen an einer Statue Nursultan Nasarbajews, um den „Vater der Nation“ vom Podest zu kippen und so eine Ära zu beenden, die nach seinem Abgang durch das System Nasarbajew und seinen handverlesenen Nachfolger Tokajew nachwirkte.

30 Jahre hatte der Potentat, von der Spätphase der Sowjetunion bis zu seinem Rücktritt 2019, Kasachstan geprägt und im riesigen zentralasiatischen Steppenreich zwischen Russland und China nach Gutdünken regiert, sich und seinem Clan zu einem Vermögen verholfen, mit seiner Prunksucht überall seine Spuren hinterlassen – bis hin zur Umbenennung der Hauptstadt Astana in Nursultan.

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