Roman

Wenn wir die Kurve nicht kriegen

Was geschieht nach dem „Tag Null“? Simone Weinmannentwirft in ihrem Debütroman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ ein düsteres Szenario.

Italien bleibt auch dann ein Sehnsuchtsland, wenn die zivilisierte Welt untergegangen ist. In Simone Weinmanns Debütroman „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ hat die Menschheit eine Katastrophe ereilt, welche genau, ist nicht klar. Es gibt zwar Andeutungen, die Mächtigen der Welt hätten sie selbst herbeigeführt, um das Klima und damit die Erde zu retten, es sei der letztmögliche Ausweg gewesen, um den menschenverursachten Ausstoß von CO? zu stoppen. Aber das könnte auch eine Verschwörungstheorie sein, die unter den Überlebenden kursiert, die Nachrichtenlage ist diffus und nährt sich von Gerüchten.

Sicher ist, es gab einen weltweiten Blackout, einen Stromausfall, und der Strom kam nicht mehr zurück. Der „Tag Null“ begründete eine neue Zeitrechnung. Seitdem sind die Menschen auf eine archaische Existenz zurückgeworfen, mühsam bauen sie wieder ihr Essen an oder hüten Tiere, kochen und heizen kann man nur noch mit Feuer. Die Älteren erinnern sich zwar noch an früher und die unmittelbare Zeit nach der Katastrophe, sprechen aber mit ihren Kindern nicht darüber – es herrschte damals brutalste Anarchie, an die man nur mit Scham denken kann. Schlimmste Prepper-Fantasien wurden verwirklicht. Man tötete andere oder ließ sie zumindest sterben, um selbst zu überleben.

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