Arbeitslosigkeit in Europa sinkt vorerst nicht mehr

Beschäftigungsbarometer sind vor allem in Mitteleuropa rückläufig.

Berlin/Washington. Die vierte Coronawelle kommt zunehmend auf dem europäischen Jobmarkt an. Ein Barometer dazu sank im Dezember zum sechsten Mal in Folge und fiel zum Vormonat um 1,2 auf 101,2 Punkte, wie das deutsche Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zum Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen am Freitag mitteilte. Dies sei nach April 2020 der zweitgrößte Rückgang seit Erfassung der Daten Mitte 2018.

„Die Omikron-Welle wirft bereits ihren Schatten auf den europäischen Arbeitsmarkt“, erklärte IAB-Experte Enzo Weber. Rückgänge des Barometers gebe es vor allem in Mitteleuropa: in Österreich, Liechtenstein, Deutschland, Tschechien und der Schweiz.

Beide Teilindikatoren des Barometers gaben nach. Zum einen sank die Komponente für die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen. „Der Abbau der Arbeitslosigkeit in Europa kommt damit vorerst zum Ende“, erläuterte Weber. Zum anderen fiel auch die Beschäftigungskomponente. Diese signalisiere aber noch weiter günstige Beschäftigungsaussichten.

Auch US-Arbeitsmarkt schwächelt

Nicht so dynamisch wie erhofft entwickelte sich auch der US-Arbeitsmarkt: Dort entstanden im Dezember 199.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft, wie die Regierung in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit 400.000 gerechnet. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote fiel auf 3,9 Prozent und damit stärker als erwartet. Der US-Arbeitsmarkt erholt sich damit weiterhin nur langsam nach dem massiven Einbruch zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020. (APA/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.01.2022)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.