Forschungsfrage

Wie entstehen die Farben von Eis?

Eiskristall in Form eines Tannenbaums leuchtet in der Sonne.
Eiskristall in Form eines Tannenbaums leuchtet in der Sonne.(c) imago images/Frank Sorge (Foto: Frank Sorge via www.imago-images.de)
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Eis ist durchsichtig, oder? Keineswegs: Warum Eis auch weiß, blau oder sogar rot sein kann, erklärt Physikdidaktikerin Ingrid Krumphals.

„Der ideale Eiswürfel“, sagt Ingrid Krumphals, „ist tatsächlich durchsichtig.“ Was die Professorin für Physik-Fachdidaktik an der Pädagogischen Hochschule (PH) Steiermark in Graz aber auch sagt: „Diesen idealen Eiswürfel gibt es kaum. Industriell kann er in einem aufwendigen Verfahren erzeugt werden.“ Stellt man hingegen selbst einfach Wasser in den Gefrierschrank und lässt es gefrieren, entsteht meist ein Würfel, der zwar an einigen Stellen tatsächlich durchsichtig ist, an anderen Stellen jedoch weiß erscheint.

„Das ist das Ergebnis des Prismeneffekts“, weiß die Expertin und klärt auf: „Was wir als die Farbe eines Gegenstandes wahrnehmen, ist jener Teil des elektromagnetischen Spektrums, der vom Gegenstand nicht absorbiert, also geschluckt, sondern reflektiert, also zurückgeworfen, wird.“ Geht das Licht durch ein Material gerade hindurch, ohne irgendeinen Teil des Spektrums zu absorbieren, dann ist dieses Material durchsichtig, wie zum Beispiel Glas. „Ist die Oberfläche von Eiswürfeln aber nicht gleichmäßig, sondern hat Risse, dann wirken diese wie Prismen“, führt Krumphals aus. „Das heißt, dass das Licht sowohl reflektiert als auch gebrochen und in viele Richtungen zurückgeworfen wird. Dadurch vermischen sich alle Wellenlängen wieder.“ Zu sehen ist an diesen Stellen somit die Gesamtheit aller Farben des Spektrums, und das ergibt Weiß.

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