Kinderarzt Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, sieht in einer verpflichtenden Impfung von Jugendlichen mehr Risiko als Nutzen und fordert die Anhebung der Altersgrenze auf 18 Jahre. Er ist nicht der einzige mit dieser Einschätzung.
Ein mögliches Szenario: Die Eltern einer 15-Jährigen empfehlen ihr, sich zur Erfüllung der Impfpflicht impfen zu lassen, sie verweigert aber – was sie darf, denn sogenannte mündige Minderjährige benötigen für bestimmte medizinische Behandlungen und Eingriffe nicht die Zustimmung ihrer Eltern, sie dürfen deren Entscheidungen sogar widersprechen.
Die Behörden wollen die 15-Jährige daraufhin zur Verantwortung ziehen und verhängen eine Verwaltungsstrafe, nur hat sie nicht genug Geld, um sie zu bezahlen. Wie es weitergeht und welche rechtlichen Konsequenzen sich daraus für sie und ihre Eltern ergeben, ist noch nicht geklärt – Jugendliche in diesem Alter sind jedenfalls nur bedingt strafmündig.