Teure Rohstoffe gefährden die Energiewende, sagen Ökonomen. Auch die EZB warnt vor höheren Kosten der Transformation und will im Ernstfall sogar ihre Zinspolitik überdenken.
Wien. Langsam wird es ernst: Am Sonntag schickte die deutsche Ampelkoalition SPD-Jungstar Kevin Kühnert zur Beruhigung der Menschen aus, die sich laut über die steigenden Energiekosten beklagen. „Wir arbeiten mit Hochdruck an Lösungen für die Haushalte, die jetzt in Bedrängnis geraten“, versprach der Sozialdemokrat – wohl wissend, dass der aktuelle Preisschub nur ein Vorgeschmack auf das sein dürfte, was Europa in den nächsten Jahren blühen könnte.
Bis 2050 will die Europäische Union als erster großer Wirtschaftsraum der Erde klimaneutral sein. Der „Green Deal“ soll dafür sorgen, dass die Europäer künftig nur noch sauberen Strom beziehen, klimaschonend mit der Bahn oder im Elektroauto fahren, CO2-frei heizen – und wirtschaften. Doch der Abschied von den fossilen Energieträgern droht zu einem sozialen Experiment zu werden, das über seine eigenen Kosten stolpern könnte, warnen manche Ökonomen.