FFP2-Maske im Freien, lockere Quarantäne-Regeln und strengere Kontrollen: Mit neuen Maßnahmen soll Österreich die Omikron-Welle überstehen. Was halten Sie davon? Und wird es diesmal ohne Lockdown für alle gehen? Diskutieren Sie mit!
Die stärker ansteckende Coronavirus-Variante Omikron bestimmt das Infektionsgeschehen nun auch in Österreich. Die türkis-grüne Koalition reagiert darauf mit neuen Maßnahmen: Lockerungen bei der Quarantäne-Pflicht sind bereits in Kraft getreten. Diese Woche folgen die Verschärfungen. Im Freien kommt eine FFP2-Maskenpflicht und im Handel muss die 2-G-Regel stärker kontrolliert werden. Denn der Lockdown für Ungeimpfte gilt weiterhin. Während Branchenvertreter sich fragen, wie sie die Kontrollen umsetzen sollen, rüstet sich die kritische Infrastruktur gegen Omikron. Und dann hat sich auch noch der Kanzler mit dem Virus angesteckt und es gibt Probleme rund um die Umsetzung der Impfpflicht.
„Wand statt Welle, durchseuchen statt durchimpfen, Impfregister-Hickhack statt Impfpflicht-Einigkeit. Das Jahr 2022 beginnt sich schon ziemlich zu ziehen": Florian Asamerbringt die Stimmung in seiner Kolumne auf den Punkt.
Doch wohin will die Regierung eigentlich mit den neuen Maßnahmen? „Presse"-Coronaexperte Köksal Baltacischreibt dazu in einem Leitartikel: „So langsam wird deutlich, welche Strategie die Regierung bevorzugt. Die Suche nach dem Befreiungsschlag ist aber ein riskantes Unterfangen.“ Denn die Folgen einer raschen Durchseuchung „ohne Rücksicht auf jene, die nicht geimpft werden können oder bei denen die Impfung nicht wirkt", seien kaum abschätzbar.
Die Krisenkoordinatorin Katharina Reich will wiederum am Sonntagabend auf ORF nichts mehr von einer „Duchseuchung“ hören: Man müsse von diesem Begriff wegkommen, weil er Angst mache. An anderer Stelle bestätigte sie aber, dass es dazu kommen werden, wie Erich Kocina in einer Morgenglosse erklärt.
Den „eingeschlagenen Weg grundsätzlich hinterfragen“ möchte Tomas Kubelik in einem Gastkommentar. Er sieht eine Gefahr für den sozialen Frieden und fragt sich unter anderem: „Warum sind sich Fachleute eigentlich so sicher, dass am Ende die Summe des Leids nicht größer sein wird, als sie es ohne angeblich alternativlose Maßnahmen gewesen wäre?"
Übrigens: Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein meint, dass Österreich derzeit einen „sehr sicheren Weg“ gehe und im europäischen Vergleich streng sei. Ziel sei es, die Welle so abzuflachen, dass die medizinische Versorgung sichergestellt werden kann. Einen kleinen Ausblick auf das Jahresende gibt der Minister, der zuletzt öfter von einem „Paradigmenwechsel“ sprach, auch: "Ich glaube, dass wir nächstes Weihnachten auch die Älteren und kranken Menschen weiter schützen müssen“.
(sk)
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