Corona-Impfung

Fast 900.000 Impfzertifikate könnten am 1. Februar ablaufen

CORONA: IMPFBUS WIEN
CORONA: IMPFBUS WIENAPA/TOBIAS STEINMAURER
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Ab 1. Februar gelten Impfzertifikate in Österreich ab dem zweiten Stich nur mehr sechs Monate. Damit könnten am Stichtag fast 900.000 Personen ihren gültigen Impfschutz verlieren, sofern sie sich bis dahin nicht boostern lassen.

Derzeit haben rund 70,9 Prozent der Menschen in Österreich einen gültigen Impfschutz gegen das Coronavirus, sprich ihr Impfzertifikat ist noch nicht abgelaufen. Die Gültigkeitsdauer dieser Zertifikate wurde aber im Zuge der neuen Erkenntnisse zum gebotenen Immunschutz und mit dem Aufkommen neuer Virusvarianten in den letzten Monaten immer wieder verkürzt. Mit 1. Februar gelten die Impfzertifikate ab dem zweiten Stich nur noch sechs Monate, zuvor waren es neun. Damit könnten fast 900.000 Impfzertifikate ungültig werden. Aber schon vor der Verkürzung verlieren täglich zahlreiche Impfzertifikate ihre Gültigkeit, weil die Geimpften es verabsäumt haben sich eine zweite oder dritte Dosis zu holen.

Zum Jahreswechsel verloren etwa mehr als 70.000 Personen ihren gültigen Impfschutz, weil sie mit dem - vermeintlichen - Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurden. Am Stichtag lief die Gültigkeit der Impfzertifikate aus, sofern sich die Betroffenen keine Auffrischungsimpfung geholt hatten. Denn die braucht man auch beim Janssen-Vakzin. Etwa 60.000 dieser Personen haben die Auffrischung bis heute noch nicht nachgeholt, wie die Salzburger Nachrichten berichten. 

Dritter Stich gegen Omikron

Um auch gegen die Omikron-Variante des Coronavirus geschützt zu sein, braucht es unabhängig vom Vakzin einen dritten Stich. Das dürfte der Grund sein, warum bei dreifach Geimpften das Impfzertifikat weiterhin neun Monate gilt. Denn erst ab dem dritten Stich ist man ausreichend vor einer schweren Covid-19-Erkrankung geschützt. Mit der verkürzten Gültigkeit der Impfzertifikate will man wohl so viele Menschen wie möglich zur Booster-Impfung motivieren.

Aber auch in Anbetracht der Wirksamkeit der Corona-Impfung macht die kürzere Gültigkeitsdauer Sinn. Studien zufolge soll der Immunschutz schon ab vier Monaten nach der Impfung dramatisch abnehmen. Am 1. Februar würden dann 897.000 Impfzertifikate ihre Gültigkeit verlieren, berichten die Salzburger Nachrichten. Bis dahin dürften sich allerdings noch viele Personen die dritte Impfdosis holen, davon gehe man im Gesundheitsministerium aus. "Insofern werden wir dieses Thema in den kommenden Tagen und Wochen verstärkt kommunizieren. Niemand soll vom Ablauf der Gültigkeit überrascht werden", heißt es aus dem Gesundheitsministerium gegenüber den Salzburger Nachrichten.

Novavax für Impfkritiker

Zudem hoffe man, dass sich viele bisher Ungeimpfte mit dem neu zugelassenen Novavax-Impfstoff impfen lassen werden. Dieser Impfstoff ist den klassischen Totimpfstoffen ähnlicher als die mRNA-Vakzine von Biontech/Pfizer oder Moderna und könnte daher auch in impfskeptischen Kreisen angenommen werden. Derzeit ist noch offen, ab wann der Impfstoff in Österreich verfügbar sein wird. Die erste Lieferung dürfte dem Gesundheitsministerium zufolge im ersten Quartal eintreffen. In Wien kann man sich für einen Impftermin mit dem Novavax-Impfstoff bereits voranmelden.

Unklar ist derzeit auch, wie es im kommenden Sommer weitergehen wird, wenn auch die Booster-Impfung für zahlreiche Personen neun Monate her sein wird. Für Risikogruppen wird es wohl - wie in Israel - einen vierten Stich geben. Ob es für alle eine vierte Impfdosis brauchen wird, wird derzeit noch untersucht. Bis dahin ist man mit der dritten Impfdosis erstmal so gut wie möglich gegen Omikron gewappnet.

>>> Zum Bericht der Salzburger Nachrichten

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(red.)

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