Nordkorea

Kim Jong-uns Raketenshow geht weiter

Fernsehsender in Südkorea zeigen Bilder des Flugkörpers, den Nachbar Nordkorea getestet hat.
Fernsehsender in Südkorea zeigen Bilder des Flugkörpers, den Nachbar Nordkorea getestet hat.APA/AFP/ANTHONY WALLACE
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USA und andere Länder sehen die Stabilität der Region in Gefahr. Was genau Nordkorea ins Meer abgefeuert hat, war unklar.

Sie flog 700 Kilometer weit und zehn Mal schneller als der Schall: Just wenige Stunden, nachdem die USA und andere Länder im UN-Sicherheitsrat einen nordkoreanischen Raketentest verurteilt hatten, feuerte Kim Jong-uns Regime ein weiteres Geschoss ab.

Der Machthaber in Pjöngjang hatte zum Jahreswechsel angekündigt, das Militär weiter auszubauen. Dazu passen die jüngsten Muskelspiele. Dabei untersagen UNO-Resolutionen Nordkorea die Erprobung ballistischer Raketen, die je nach Bauart auch Atomsprengköpfe tragen können. Den Test in der Vorwoche bezeichneten einige UN-Sicherheitsratsmitglieder, darunter die USA, als „Gefahr für die regionale Stabilität“. Jeder Raketenstart erhöhe das Risiko von „Fehleinschätzungen und Eskalationen“, hieß es.

Das am Dienstag abgefeuerte Projektil stürzte ins Japanische Meer. Der Regierungschef in Tokio, Fumio Kishida, nannte die Tests „extrem bedauerlich“.

Der „Hyperschall“-Wettlauf

Was genau Nordkorea ins Meer abgefeuert hat, war unklar. Pjöngjang hatte in der Vorwoche behauptet, Hyperschallraketen getestet zu haben. Aus Seoul gab es Zweifel, dass das Kim-Regime im Besitz der Technologie ist. Hyperschallraketen sind wegen ihrer niedrigen Flugbahn extrem schwer abzufangen. Ob diesmal ein sogenannter Hyperschallgleiter entfesselt wurde (der von einer ballistischen Rakete aus starten kann), war unklar. Nach Angaben aus Südkorea kam diesmal fortschrittlichere Technik zum Einsatz, das Geschoss flog weiter und schneller.

Was Kim mit der Machtdemonstration bezweckt, ob er Verhandlungen erzwingen will, blieb unklar. Nordkorea ist wegen seines Atomprogramms mit Sanktionen zugedeckt. Gespräche über eine atomare Abrüstung mit den USA liegen schon länger auf Eis.

(strei/Ag.)

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