Die Linke hasst den amerikanischen Investor. Er ist gläubig, konservativ und libertär, und er nützt seinen Reichtum, um Widerstand zu leisten.
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Es gibt zwei prominente weiße Männer namens Thiel, einen guten und einen bösen. Der gute Thiel heißt Frank und ist „Tatort“-Kommissar in Münster. Der böse Thiel heißt Peter und ist – frei nach „Spiegel“, „Standard“, „Süddeutscher Zeitung“ etc. – ein rechtsextrem vernetzter, machtgeiler oligarchischer Ungustl aus dem Silicon Valley. Dass er die Demokratie stürzen wolle, sehe man schon daran, dass er Trump unterstützt und sich Sebastian Kurz in sein Team holt.
In der Liga, in der Peter Thiel spielt, gibt es Dutzende Superreiche: Investoren wie George Soros, der mit Währungsspekulation so viel verdient hat, dass er sich eine eigene Außenpolitik leisten kann, oder Amazon-Gründer Jeff Bezos, der seit Corona mehr Geld scheffelt als je zuvor.
Mehr zum Thema im aktuellen Podcast "Presse Play":
Hanna Kordik erklärt David Freudenthaler, was Sebastian Kurz von seinem neuen Arbeitgeber Peter Thiel zu erwarten hat.
>>> https://www.diepresse.com/6084334/was-sebastian-kurz-bei-peter-thiel-erwartet
Dank Informationstechnologie und Internet-Dienstleistungen für Konsumenten ist Bill Gates, der Gottseibeiuns der Impfgegner, in die erste Reihe aufgestiegen, gefolgt von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, Tesla-Gründer Elon Musk und einigen anderen. Doch nur Peter Thiel hat es geschafft, das linksliberale Establishment geschlossen gegen sich aufzubringen. „Der intellektuelle, aber auch der politische Konformismus im Silicon Valley ist zum Schreien“, sagte er in einem sehr lesenswerten Interview („NZZ“, 5. 4. 2019): „Die Köpfe haben sich gleichgeschaltet.“