Coronavirus

US-Experte Fauci: Omikron wird fast jeden treffen

APA/AFP/POOL/GREG NASH
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Der Präsidentenberater warnt vor der Infektiosität der Virusvariante: Auch Geimpfte würden infiziert werden, aber die meisten von ihnen werde es nicht so schwer erwischen.

Die extrem ansteckende Omikron-Variante des Coronavirus wird nach Ansicht des führenden US-Experten Anthony Fauci früher oder später fast alle Menschen treffen. "Mit der außergewöhnlichen und beispiellosen Effektivität der Übertragung wird Omikron letztlich fast Jeden finden", sagte der Immunologe und Präsidentenberater am Dienstag (Ortszeit).

Auch Geimpfte würden infiziert werden. Aber die meisten von ihnen würde es nicht so schwer erwischen, sie müssten also nicht in Krankenhaus oder würden nicht sterben, sagte Fauci im Gespräch mit dem Thinktank Zentrum für strategische und internationale Studien (CSIS).

Am schlimmsten werde es jene treffen, die immer noch nicht geimpft seien, sagte Fauci. In den USA sind nur 208 Millionen Menschen, also knapp 63 Prozent der Bevölkerung, vollständig geimpft. 76 Millionen Menschen haben bisher eine Auffrischungsimpfung bekommen. Im Schnitt der vergangenen sieben Tage gab es in den USA laut CDC-Daten pro Tag rund 750 000 bestätigte Neuinfektionen.

Heftiger Schlagabtausch mit Republikaner

Fauci ist zwar in weiten Teilen der US-Gesellschaft angesehen, aber für viele Corona-Skeptiker, Impf- und Masken-Gegner ist er zu einem Feindbild geworden. Auch in politischen Reihen hat er sich in den vergangenen Monaten Feinde geschaffen. Bei einem hitzigen Schlagabtausch mit republikanischen Abgeordneten bei einer Anhörung im US-Kongress platzte dem präsidialen Covid-Berater am Dienstag der Kragen. Der Immunologe - dessen Mikrofon nach einer Befragung durch Senator Roger Marshall noch immer angeschaltet war - sagte über diesen: "Was für ein Idiot, Jesus Christus". Das benutzte Wort "Moron" kann auch mit Trottel, Depp oder Schwachkopf übersetzt werden.

Grund war die offen feindselige Befragung von Marshall, der vom 81-Jährigen Fauci als "bestbezahltem Regierungsmitarbeiter" wissen wollte, ob dieser seine Finanzen und Investitionen offenlegen werde. Fauci antwortete daraufhin, dass er dies schon seit mehr als 30 Jahren tue: "Sie sind so was von falsch informiert. Es ist außergewöhnlich." Konservative Abgeordnete hatten Fauci in den vergangenen Monaten immer wieder angegriffen.

Neben der Diskussion mit Senator Marshall fand Fauci auch deutliche Worte für Senator Rand Paul, der zu den größten Kritikern des Experten zählt. Fauci brachte die Angriffe des Volksvertreters aus Kentucky in Zusammenhang mit der Festnahme eines Mannes, der mit einem Gewehr bewaffnet aus Kalifornien nach Washington fahren wollte und aussagte, er habe Fauci umbringen wollen.

Der Doktor sagte zum Kongress-Ausschuss: "Was passiert, wenn er (Rand Paul) rauskommt und mir Dinge vorwirft, die völlig unwahr sind, ist, dass das plötzlich die Verrückten da draußen auf den Plan ruft und mein Leben bedroht wird, meine Familie und meine Kinder mit obszönen Telefonen belästigt werden - weil Leute Lügen über mich verbreiten."

(APA/dpa)

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