Konflikt

Armenien: Weiterer Soldat im Kampf an Grenze zu Aserbaidschan getötet

APA/AFP/ARIS MESSINIS
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Beide Staaten beschuldigen einander gegenseitig, für die Zusammenstöße nahe der Region Berg-Karabach verantwortlich zu sein. Insgesamt sterben vier Soldaten.

Bei den schwersten Gefechten seit Monaten an der Grenze zwischen Aserbaidschan und Armenien sind insgesamt vier Soldaten getötet worden. Armeniens Verteidigungsministerium meldete am Mittwoch den Tod eines dritten Soldaten. Seine Leiche sei nach den "intensiven" Zusammenstößen entdeckt worden. Beide Länder warfen sich gegenseitig vor, die Schusswechsel ausgelöst zu haben, bei denen am Dienstag auch ein aserbaidschanischer Soldat getötet worden war.

Nach aserbaidschanischen Angaben ereigneten sich die Zusammenstöße in der Grenzprovinz Kalbacar nahe der Region Berg-Karabach. Armenien beschuldigte die aserbaidschanischen Streitkräfte, ihre Stellungen mit Artillerie und Drohnen angegriffen zu haben, während Baku von "Provokationen" des Nachbarlandes sprach.

Armenien trat Gebiete an Aserbaidschan ab

Armenien und Aserbaidschan streiten sich seit Jahrzehnten um die Kontrolle über die Region Berg-Karabach. Im Herbst 2020 hatten sie wochenlang Krieg geführt, mehr als 6.500 Menschen wurden dabei getötet. Die Gefechte endeten im November 2020 mit einer Waffenstillstandsvereinbarung. Seitdem kam es aber immer wieder zu vereinzelten Gefechten mit Toten und Verletzten.

Nach den sechswöchigen Kämpfen um Berg-Karabach hatte Armenien gemäß der Waffenstillstandsvereinbarung große Gebiete an Aserbaidschan abtreten müssen, die es seit Anfang der 90er Jahre kontrolliert hatte. Viele Armenier sehe darin eine nationale Demütigung. In Aserbaidschan wird der Ausgang des Konflikts als Triumph gesehen.

(APA/AFP)

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