Forscher konnten die Vulkanasche, unter der in Äthiopien einst menschliche Schädel gefunden wurden, neu datieren.
Die ältesten Fossilien unserer Spezies, die in Ostafrika bislang gefunden worden sind, sind wohl noch älter als gedacht. Omo 1 nennt man die Knochen- und Schädelfragmente eines jungen erwachsenen Homo sapiens, die in den 1960er-Jahren in Äthiopien, in der Omo-Kibish-Gegend südlich von Addis Abeba, ausgegraben worden sind. Mit seiner hoch gewölbten Schädeldecke und seinem Kinn wird er weitgehend als ein frühes Exemplar des „modernen Menschen“ anerkannt. Man schätzte sein Alter bislang auf rund 197.000 Jahre – diese Datierung war aber umstritten. Ein Forscherteam um Céline Vidal von der Universität Cambridge hat nun herausgefunden, dass er wesentlich älter sein dürfte: nämlich mindestens 233.000 (±22.000) Jahre (Nature, 12. 1.).
Zu diesem Schluss kamen die Forscher, indem sie die Schicht von Vulkanasche, unter der Omo 1 lag, analysierten. Direkt über dem Fundort befindet sich eine zwei Meter dicke Schicht aus Tuff, verfestigter vulkanischer Asche. Omo 1 muss also mindestens so alt sein wie diese. Sie zu datieren, war aber bislang niemandem gelungen, weil sie zu feinkörnig für radiometrische Methoden war.