Verkehr

Vom Wiener Hafen nach Asien?

(c) Wien Holding/Wiener Hafen
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Der Wiener Hafen ist eine wichtige Güterdrehscheibe Osteuropas. Langfristig soll dieser aber auch zum Handelsplatz zwischen Europa und Asien werden.

Wien. Es sind Städte wie Rotterdam oder Hamburg, die man üblicherweise mit Gewässer – und dem dazugehörigen Hafen – verbindet. Doch auch am österreichischen Abschnitt der Donau liegt ein vor allem für die europäische Ostregion wichtiger Güterhafen: der Hafen Wien.
In einem Bericht der Wiener Standortanwaltschaft wurden nun die volkswirtschaftliche Bedeutung, aber auch künftige Chancen des Standorts analysiert. So bestehe etwa das Potenzial, den Hafen künftig als Handelsplatz zwischen Asien und Europa auszubauen.

Wasser, Straße und Schienen

Der Hafen Wien wird von der Hafen Wien Gruppe, die zur Wien Holding gehört, betrieben. Zu ihm gehören drei Güterhäfen: der Hafen Freudenau, der Hafen Albern sowie der Ölhafen Lobau. Gemeinsam ergeben diese eine Gesamtfläche von drei Millionen Quadratmetern, was in etwa der Fläche der Wiener Innenstadt entspricht.

Hier ansässig sind 133 Unternehmen. Der Hafen schafft demnach auch zahlreiche Arbeitsplätze – etwa 530 Vollzeitjobs hängen österreichweit daran. Laut Alexander Biach, Standortanwalt in der Wirtschaftskammer Wien, trug der Wiener Hafen im Jahr 2019 zudem mit über 54 Millionen Euro zum Bruttoregionalprodukt und mit 72 Millionen Euro zum Bruttoinlandsprodukt Österreichs bei. Auch der Wiener Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) betont die Bedeutung als Logistikstandort. „Die Investitionen der letzten Jahre haben sich wirklich bezahlt gemacht.“

Obwohl man bei einem Hafen vor allem an Güterverkehr am Wasser denkt, ist dies nicht alles. Denn auch an die Verkehrsträger Schiene und Straße sei der Hafen angebunden, was unter dem Begriff „Trimodalität“ zusammengefasst wird. „Eigentlich ist es eine Quattromodalität aufgrund der Nähe des Flughafens“, so Hanke.

Um effiziente Warentransporte zu garantieren, sei es aber wichtig, dass alle Verkehrsträger – ob auf dem Wasser, in der Luft, auf der Straße oder auf Schienen – gleichermaßen weiterentwickelt und modernisiert werden. Denn diese Multimodalität spiele auch für den umweltschonenden Waren- und Güterverkehr eine entscheidende Rolle.

Hafen Duisburg als Beispiel

So könne der Hafen etwa an Bedeutung gewinnen, wenn weitere Betriebsflächen ausgebaut werden. Denn der Güterumschlag zwischen Europa und Asien steige monatlich – und wenn man aktiv daran arbeite, könne auch Wien ein „prosperierender Handelsplatz“ zwischen Fernost und Europa werden, so Biach.

Ein Beispiel könne man sich etwa am Hafen Duisburg nehmen. Dieser stützte sich bereits vor Jahren auf den Verkehr nach Asien. Zunächst sollen jedoch vor allem die Handelsströme Richtung Türkei intensiviert werden.

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