Pizzicato

Der Schweizer Kugelblitz

Auf dem Kuonisbergli in Adelboden herrschte neulich Länderspielatmosphäre.

Das Diminutiv führt in die Irre, wie so oft in der Schweiz: Es handelt sich um den steilsten und schwierigsten Riesenslalomhang der Welt. Als Marco Odermatt der Konkurrenz – wieder einmal – um die Ohren fuhr, waren die Schweizer Fans aus dem Häuschen. Dicht an dicht gedrängt und ohne Maske – als würde sich Omikron über der Baumgrenze in Luft auflösen, gekillt von Jagatee, Lutschbonbons mit Kräutergeschmack und Minusgraden – bimmelten sie mit Kuhglocken, schwenkten Fahnen und jubelten.
Im Schatten von Eiger, Mönch und Jungfrau steht dieser Tage beim Klassiker am Lauberhorn in Wengen – dem Äquivalent zur Streif in Kitzbühel – ein weiterer Liebling der Nation am Start. Beat Feuz, der Schweizer Kugelblitz, dürfte es noch eiliger haben als sonst, ins Ziel zu rasen. Seine Lebensgefährtin in Innsbruck – eine hübsche inneralpine Verbindung – erwartet das zweite Kind.
Würde der Geburtstermin nächste Woche bei den Rennen in Kitzbühel fallen, wäre dies wegen der geografischen Nähe natürlich praktischer. Doch die Schweizer haben vorgesorgt. In Wengen haben sie die Abfahrt am Freitag, die längste des Weltcups, abgekürzt. Wenn's pressiert, gilt für den Papa in spe in jedem Fall: Mittendrin abschwingen, rein in den Hubschrauber und ab ins Spital. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

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