Sprechblase Nr. 424. Warum aktuell so gern gewaschen wird.
Selten zuvor wurde so oft und intensiv über Hygiene und Reinlichkeit gesprochen wie jetzt. Doch nicht nur coronabedingt ist – Achtung, Sprechblase – viel von „-washing“ die Rede.
Geldwäsche ist als Geschäftsmodell ein alter Hut. Ein neuer Waschgang ist das Greenwashing, das Unternehmen betreiben, die doch nicht so grün sind, wie sie vorgeben. Daneben das Sportswashing, bei dem Länder wie etwa China (Olympische Winterspiele ab 4. Februar) oder Katar (Fußball-WM vor Weihnachten) sowie Unternehmen mittels Sportveranstaltungen ihre Reputation zu verbessern suchen. Und Rainbowwashing, mit dem Unternehmen vorgeblich die LGBTQIA+-Community unterstützen, aber kein ernsthaftes Interesse an der Verbesserung von deren Situation haben.
Supersauber ist das alles nicht. Konzentrieren wir uns daher besser auf das Handwashing – mit Seife.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
Die gesammelten Kolumnen finden Sie hier.
("Die Presse" Ausgabe von 9. Oktober 2021 September 2021)