Im Projekt „Transmutation“ überträgt die von Hidéo Snes geschaffene Künstliche Intelligenz Malereien auf Fotografien.
Künstliche Intelligenz

Macht die Maschine dem Künstler Konkurrenz?

Hidéo Snes hat eine Maschine geschaffen, die auf Knopfdruck einen kreativen Prozess startet – und Kunstwerke malt.

Es entpuppte sich dann als nicht ganz so dramatisch, wie es der französische Schriftsteller Charles Baudelaire prophezeit hatte. Die Fotografie konkurrierte – wenn überhaupt – nur einen Moment mit der Malerei, keinesfalls würde man sie rückblickend als ihre „Todfeindin“ oder als „Zuflucht aller gescheiterten Maler, der Unbegabten und der Faulen“ beschreiben. Schließlich etablierte sich die Fotografie spätestens mit den Arbeiten von Man Ray als eigene Kunstform.

Das Bildmonopol der Malerei war zwar zerschlagen, aber das ermöglichte erst die Entwicklung neuer Stile und Genres. Auch änderte sich, wie Walter Benjamin feststellte, mit der Verbreitung der Fotografie die kollektive Wahrnehmung der Wirklichkeit. Nun wird der Kunstdiskurs neuerlich herausgefordert: Hat doch der Mensch ein Maschine geschaffen, die auch selbstständig kreativ werden kann. „Inhalte, die eine künstliche Intelligenz generiert, werfen die Frage nach Kreativität, Originalität und einer zeitgenössischen Form des Copyrights auf“, sagt Hidéo Snes. „Das macht die Arbeit damit extrem spannend.“ Snes beschäftigt sich nicht nur auf künstlerischer Ebene mit künstlicher Intelligenz (KI), sondern forscht dazu auch aus medien- und kunsttheoretischer Perspektive und ist bei entsprechenden Projekten der Universität für angewandte Kunst Wien ebenso wie bei Google beteiligt.

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