Nahrung

Warum Essen teurer werden muss

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Zu wenig Erdäpfel in Japan, zu wenig Fleisch in den USA: In den Regalen der Händler tun sich Lücken auf. Das ist zwar keine echte Versorgungskrise, aber einer von vielen Gründen, warum Essen bald mehr kosten wird.

Wien. Man kann es auch übertreiben: „Pommes-Krise in Japan“, titelte die „Süddeutsche Zeitung“, als Ende des Vorjahrs bekannt wurde, dass McDonald's in Japan wegen Problemen beim Erdäpfelnachschub nur noch kleine Pommes-Frittes-Portionen anbietet. Eine Schlagzeile zum Schmunzeln. Ein paar Wochen später, mitten in der globalen Omikron-Welle, ist vielen in der Branche das Lachen vergangen. Mittlerweile sind Erdäpfel auch in Kenia Mangelware, weil die Container im Corona-Logistikchaos hängen bleiben. In Europa bedroht die Geflügelpest die Versorgung mit Eiern, die Währungskrise in der Türkei verteuert Haselnüsse. Australier dürfen Faschiertes nur noch alle zwei Wochen einkaufen, und in den USA hält Omikron so viele Menschen von der Arbeit fern, dass sogar das Katzenfutter knapp wird.

Hinweis auf eine echte Versorgungskrise sei das aber nicht, beruhigen Experten. Es gibt genug Essen, es ist – mangels funktionierender Lieferketten – nur oft am falschen Ort. Doch die Anekdoten sind auch Teil einer fundamentalen Wende an den Agrarmärkten, für die wir alle noch tief in die Tasche greifen werden. Die Selbstverständlichkeit, dass alles jederzeit und billig verfügbar sein muss, ist vorerst Geschichte.


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