Russlands Unterhändler Michail Uljanow erklärt, warum sich Wiener Atomgespräche mit dem Iran so hinziehen und wo das Risiko eines Scheiterns liegt. Er rechnet mit einer Einigung im Februar.
Die Presse: Die Wiener Verhandlungen zur Rettung des Atomabkommens mit dem Iran begannen im April. Hätten Sie gedacht, dass Sie im Jänner 2022 noch immer am Verhandlungstisch sitzen? Was ist schiefgelaufen?
Michail Uljanow: Wir hätten im Juli eine Einigung erzielen können. Aber die Präsidentenwahl im Iran kam dazwischen. Die neue iranische Regierung brauchte fünf Monate, bis sie die Gespräche wieder aufnahm. Auch Bidens Regierung hatte zwei Monate Anlaufzeit, bevor sie Verhandlungen über einen Wiedereinstieg der USA ins Atomabkommen (JCPOA) aufnahm. An den Gesprächen nehmen sechs Parteien teil. Das ist ein langwieriger und zeitraubender Prozess.