„Dawn FM“

Neues Album von The Weeknd: Rilke ist jetzt in den US-Charts

Ein Zerrissener, der die Perfektion in der Kunst anstrebt: Abel Tesfaye vulgo The Weeknd.
Ein Zerrissener, der die Perfektion in der Kunst anstrebt: Abel Tesfaye vulgo The Weeknd. Universal/Brian Ziff
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The Weeknd hat für sein neues Album – auf dem man ihn künstlich gealtert sieht – eine fiktive Radiostation erfunden. Und er zitiert einen österreichischen Dichter.

Der Sog des Welterfolgs kann auch starke Charaktere erschüttern. Der kanadische R&B-Sänger Abel Tesfaye hat daher von Beginn an auf Selbstschutz gesetzt. Er verschanzte sich hinter dem Pseudonym The Weekend (später ohne „e“, weil es schon eine Band dieses Namens gab). Und er bediente sich des altbekannten Narrativs, bloß ein nerdiger Außenseiter zu sein.

Das funktioniert allerdings längst nicht mehr. Mehr als 75 Millionen Tonträger hat er bislang mit seiner freundlichen Fusion aus R&B und Synthiepop verkauft. Der Mann beherrscht seine Kunst perfekt. Dazu gehört, dass er sich mit Hitfabrikanten wie Max Martin und der Swedish House Mafia einlassen kann, ohne seine Seele dabei zu verlieren. Er erspart sich die Gesichtslosigkeit des Kommerzpop. Just zu Zeiten, wo das Album von der Beliebigkeit des Streaming bedroht wird, setzt er mit „Dawn FM“ ein Statement zugunsten der klassischen Darreichungsform namens Konzeptalbum. Seine 16 neuen Songs präsentiert er als Radiosendung des fiktiven Kanals „Dawn FM“.

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