Darf man einen Top-Tennisspieler vom Geschäft abhalten? Das wäre ja so, als ob man Skilehrer am Besuch einer Berg-Disco hinderte.
Tennisspieler in nicht einmal unbedingt exklusiven Klubs kennen den Konflikt: Wer darf auf dem Einser-Platz spielen? Wer muss auf den zugigen Dreier neben dem Häusl, wo man ausgerechnet in der besten Arbeitszeit am späteren Nachmittag halb dem Schatten, halb der Sonne ausgesetzt ist? Bei unseren sieben Courts auf dem Dach der Konzernzentrale des Gegengifts haben wir das Problem basisdemokratisch gelöst: Wir wechseln bei ungerader Punktezahl nicht nur die Seiten, sondern reihum auch die Plätze. Das verzögert zwar im Extremfall sechs von sieben Matches ein wenig, schließt aber anderes Ungemach aus – etwa jenes, das bei strenger Anwendung von LGBTIQ-Regeln entstehen könnte. Wir wollen zwar sportlichen Wettstreit, aber nicht unbedingt den der Cancel Culture.