Muskelspiele

Nordkorea feuert Raketen von einem Zug ab

Nordkorea hat als Antwort auf neue Sanktionen der USA einen weiteren Raketentest unternommen.
Nordkorea hat als Antwort auf neue Sanktionen der USA einen weiteren Raketentest unternommen. (c) via Reuters
  • Drucken

Es handelt sich um den dritten Raketentest der selbst erklärten Atommacht innerhalb von zehn Tagen.

Nordkorea hat als Antwort auf neue Sanktionen der USA einen weiteren Raketentest unternommen. Wie der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte am Freitag mitteilte, habe Nordkorea zwei Flugkörper abgefeuert, bei denen es sich vermutlich um ballistische Raketen von kurzer Reichweite handle. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung ballistischer Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können.

Es war der dritte Raketentest der selbst erklärten Atommacht innerhalb von zehn Tagen. Nach Angaben Nordkoreas seien die beiden Raketen von einem Zug aus abgefeuert worden, berichtete die Nachrichtenseite NKnews auf Twitter. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un sei nicht anwesend gewesen. Den Angaben zufolge hätten zwei taktische Lenkraketen ein festes Ziel auf See getroffen.

Zuvor hatte Nordkoreas Außenministerium den USA "Provokation" vorgeworfen und mit einer deutlichen Reaktion gedroht. Am Mittwoch beschloss das US-Finanzministerium Sanktionen gegen fünf Nordkoreaner, denen es vorwarf, Güter für die Massenvernichtungs-und Raketenprogramme ihres Landes zu beschaffen. Zudem wollen die USA neue Sanktionen gegen Nordkorea durch die Vereinten Nationen durchsetzen.

Südkorea äußert "tiefes Bedauern"

Der Nationale Sicherheitsrat in Südkorea äußerte sein "tiefes Bedauern" wegen der andauernden Raketenstarts durch Nordkorea. Wie schon nach den Raketentests zuvor warf das Indo-Pazifik-Kommando der US-Streitkräfte Nordkorea vor, durch seine "illegalen Waffenprogramme" die Region zu destabilisieren. Das Kommando ging dabei ebenfalls von einem neuen Test mit ballistischen Raketen aus.

Beim jüngsten Test starteten die Raketen den Angaben Südkoreas zufolge im Nordwesten des Nachbarlandes an der Grenze zu China und flogen etwa 430 Kilometer in Richtung Meer im Osten. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Militärs berichtete, sollten sie vermutlich ein vorher festgelegtes Ziel auf einer unbewohnten nordkoreanischen Insel treffen.

Nordkorea hatte davor am 5. Jänner und am vergangenen Dienstag jeweils einen Raketentest unternommen. Dabei wurden eigenen Angaben zufolge Hyperschall-Raketen erprobt. Bei solchen Waffen kann ein Hyperschall-Gleitflugkörper von einer ballistischen Rakete aus starten. Hyperschall-Waffen lassen sich wegen ihrer hohen Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit nur schwer abfangen.

Nordkorea reagierte auf die neuen Sanktionen mit zunächst unbestimmten Drohungen. Falls die USA die Konfrontation suchten, werde das Land eine "stärkere und deutlichere Antwort" geben, wurde ein Sprecher des Außenministeriums am Freitag von den Staatsmedien zitiert. Die Entwicklung eines neuartigen Raketentyps sei nicht gegen ein bestimmtes Land gerichtet, sondern diene der Modernisierung von Waffen, hieß es.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Atomstreit

Nordkorea provoziert erneut mit Raketen

Offenbar handelte es sich um ballistische Raketen vonkurzer Reichweite. Erst am Dienstag hatte Pjöngjang eine Hyperschall-Rakete erprobt.
Provokation

Nordkorea verärgert Süden mit Raketentest

Regime in Pjöngjang warnt USA vor neuen Sanktionen.
North Korean leader Kim Jong Un observes what state media report is a hypersonic missile test at an undisclosed location in North Korea
Analyse

Kim Jong-uns seltsame Hyper-Raketen-Show

Zum zweiten Mal binnen einer Woche will Nordkorea eine ultramoderne Hyperschallwaffe getestet haben. Daran gibt es Zweifel. Und was möchte der Diktator damit erreichen?

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.