Corona-Demo

Widerstand mit Trillerpfeifen

Viele Österreich-Flaggen und viel Polizei – wer bei den Kundgebungen keine Maske trug, wurde verwarnt oder bekam eine Strafe.
Viele Österreich-Flaggen und viel Polizei – wer bei den Kundgebungen keine Maske trug, wurde verwarnt oder bekam eine Strafe. APA/TOBIAS STEINMAURER
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Erneut fand in Wien eine Großdemo »für Freiheit« und »gegen Coronadiktatur« statt. Das Schlagwort war »Widerstand«. Angriffsziele waren die Regierung und die Medien.

Ein milder Samstagnachmittag in Wien. Die Sonne scheint. Kärntner Straße, Stephansplatz, Graben, Kohlmarkt, Michaelerplatz. Es ist viel los. Man sieht viele Touristen. Und wenige Masken. Vor Cartier stehen die Leute auf der Straße Schlange. Etliche Cafés haben ihre Schanigärten geöffnet. Doch die Stadt hat an diesem Samstag, wie schon an etlichen Samstagen zuvor, mehrere Gesichter.

Einen Steinwurf von Wiens Nobelmeile entfernt, am Heldenplatz, bietet sich ein anderes Bild. Ein buntes Bild. Österreich-Flaggen wehen, Trillerpfeifen machen Lärm. Vor imperialer Hofburg-Kulisse, genau vor dem monumentalen Reiterdenkmal des Prinzen Eugen von Savoyen ist eine Bühne aufgebaut. Banner künden von der großen Freiheit. Gemeint ist die Freiheit, während der Coronapandemie alles selbst zu bestimmen. Und nicht auf „die da oben, die Mächtigen, die Regierung“ zu hören. Sondern „Widerstand“ zu leisten.

Die Kundgebung, deren Teilnehmer später über den Ring marschieren und sich mit anderen Demonstranten vereinen werden, folgt einer Regie, wie man sie von Großveranstaltungen kennt. Eine Band spielt. Der Sänger versteht sich auch als Einpeitscher. Es sind Songs, die ins Ohr gehen. „Country Road, Take Me Home“, und so. Allein die Polizei „stört“ die US-Country-Idylle: mit Spruchbändern auf Mannschaftstransportern, die zum Maskentragen auffordern. Und mit der Androhung, das Missachten der Maskenpflicht „mit Organstrafen oder Anzeigen“ zu ahnden. Die Antwort darauf kommt prompt. Per Trillerpfeifen.

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