Von Berlusconi bis Merkel: Polit-Rentner mit Faible für die Macht, das Malen oder Krimis.
Silvio Berlusconi hegt noch einen großen Traum, und dafür setzt der 85-jährige, gesundheitlich angeschlagene Zampano der italienischen Politik in der Tradition Machiavellis noch einmal alle Hebel in Bewegung. Als Olymp seiner Karriere hat er den Quirinal in Rom auserkoren, den Sitz des Präsidenten, dessen Besetzung Ende Jänner taktische Manöver in Gang gesetzt hat.
In der Zeitung „Il Giornale“, einem Blatt seines Medienimperiums, ließ Berlusconi ein ganzseitiges Inserat platzieren, das seine Verdienste um die Republik ausgiebig würdigt. Die Eigenwerbung liest sich so: „Berlusconi ist der kompetenteste Italiener in Sachen internationaler Politik, er pflegt eine tiefe persönliche Freundschaft zu den prominentesten Weltführern.“ In einem Deal würde er Premier Mario Draghi, selbst ein Kandidat für den Quirinal, im Amt belassen – oder die Regierung stürzen. Selbst die eigene Forza Italia ist nicht überzeugt.