„Ernte“ alle neun Jahre: Bauern sammeln die Rinde einer Korkeiche in Portugal.
Autoproduktion

Nachwachsende Autos, Leder vom Kaktus

In der Herstellung von Autos steckt mehr Öko-Potenzial, als die Antriebsart selbst hergibt. Das nachwachsende Auto ist zwar noch Science-Fiction, aber bei seinen Bestandteilen wird Nachhaltigkeit vermehrt zum Thema. Bei Kork etwa stößt man auf einen alten Bekannten.

Darüber, wie ökologisch ein Elektroauto insgesamt wirklich ist, lässt sich vortrefflich streiten. Und ist hier nicht das Thema. Die viel spannenderen Stichwörter lauten recycelte und nachwachsende Rohstoffe. Sehr im Trend liegen etwa aus Pet-Flaschen gewonnene Sitzbezüge. Hyundai setzt seine Kunden im Ioniq 5 überhaupt auf im Meer verwaiste Fischernetze – im übertragenen Sinn: Die daraus aufbereiteten Stoffe verfügen tatsächlich über eine angenehme Oberflächenhaptik. Aber der Materialbedarf der Industrie ist riesig – und was tun, wenn demnächst alle herrenlosen Netze aus dem Meer gefischt sind?

Im Cockpit des seit einem Jahr angebotenen Mazda MX-30 finden sich mehrfach Oberflächen aus Kork. Keine Reminiszenz an das 1980er-Jahre-Pflichtinventar der Pinnwand, sondern eine an die eigene Markenhistorie: Vor über 100 Jahren wurde das Unternehmen gegründet – nicht als Automobil-, sondern als Korkhersteller. Erst 1930 startet bei Mazda die Herstellung von Motorrädern, 1960 rollt der erste Pkw auf die Straße. Die freundlich-hellen Teile der Türverkleidungen des MX-30 haben ebenfalls Öko-Potenzial – hier sind die schon genannten Pet-Flaschen reinkarniert, die Nähte der Sitze bestehen aus aufbereitetem Nylon.

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