Legenden

Otto Schenk, Mikrokosmos des Menschlichen

Otto Schenk
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Der „Menschenfresser“ braucht sein Publikum wie andere Luft zum Atmen: Otto Schenk, Spaßmacher mit Tiefgang. Als Regisseur und Menschendarsteller schreibt er Theatergeschichte. Und kein anderer inszeniert an der New Yorker „Met“ öfter als er.

Für mich ist überall zu Hause, wo meine Mika mit mir ist. Auch in einem kalten, unpersönlichen Hotel.“ Oder im Krankenhaus, in das sich das Ehepaar prinzipiell nur gemeinsam begibt. Otto Schenk kann in keinem Zimmer schlafen, wo seine Frau nicht ist: „Ein Problem, wenn wir daran denken, wer früher stirbt.“ Am Reinhardt-Seminar lernt er Renée Michaelis kennen. Sie merkt, „der ist g´scheiter, als ich dachte. Das war der Beginn. Dann musste ich ihm nur noch ein paar andere Damen ausreden . . .“

Eines Abends sitzen die beiden auf den Stufen beim Jonas-Reindl am Schottentor und beginnen zu reden. Die ganze Nacht, bis auch die letzte Straßenbahn weg ist. Das Gespräch ist noch nicht zu Ende . . . es dauert ein Leben lang. Vor 66 Jahren heiraten sie. Hochzeitstage vergisst man immer wieder. Zu Weihnachten bekommt Renée zwei Geschenke, weil sie am 24. Dezember Geburtstag hat. Und wenn sie ihrem Mann zwischendurch eine Freude machen will, gibt sie ihm einen Rollmops.

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