Lady Blackbird

Die Amsel und ihr Meisterwerk

Die Kirche war die erste Bühne von Lady Blackbird. Später trat sie bei Begräbnissen, Hochzeiten und auf Automessen auf.
Die Kirche war die erste Bühne von Lady Blackbird. Später trat sie bei Begräbnissen, Hochzeiten und auf Automessen auf. Christine Solomon
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Mit Lady Blackbird taucht eine Sängerin auf, die das Potenzial zum Superstar hat. Ihre Stimme ist ebenso beseelt wie politisch.

Ein Blackbird – die Amsel – symbolisiert im englischsprachigen Raum ein Wesen, das allen existenziellen Problemen zum Trotz stets ein schönes Lied im Schnabel führt. In den Sechzigerjahren wurde der nicht gerade gefährlich aussehende Vogel dank zweier „Blackbird“-Songs zum Wappentier der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. In seiner Zeit als Chefmelodiker der Beatles schrieb Paul McCartney seine Ode an die Amsel. „Blackbird singing in the dead of the night. Take these broken wings and learn to fly. All your life you were only waiting for this moment to arise.“

Bewegende Zeilen, die auch von der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung inspiriert waren. Dennoch war es das andere, ältere „Blackbird“, welches die Sängerin Marley Munroe dazu bewegte, „Lady Blackbird“ zu ihrem Künstlernamen zu machen. „Blackbird“ war das erste politische Lied, das Nina Simone schuf und 1963 nur mit Bass und Perkussion aufnahm. Es wurde zudem zu jenem Song, der Lady Blackbird ihre wohl endgültige künstlerische Richtung wies. Ihr fantastisches Debütalbum „Black Acid Soul“ wartet mit ähnlich zurückhaltenden Arrangements auf, wie sie einst Simone auch präferiert hat.

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