Corona-Regeln

Gschwandtner feiert Aprés-Ski-Party in Kitzbühel - Köstinger kritisiert "schwarze Schafe"

(c) Die Presse
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Nach Après-Ski-Partyvideo von Startup-Gründer Florian Gschwandtner kritisiert Tourismusministerin Elisabeth Köstinger „schwarze Schafe“ in der Gastronomie.

Der Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner sorgt dieser Tage für Gesprächsstoff. Auf Instagram veröffentlichte er ein feuchtfröhliches Après-Ski-Video aus dem Hochinzidenz-Örtchen Kitzbühel. Obwohl die Inzidenz derzeit bei mehr als 3000 liegt, wurde in diesem Lokal auf jegliche Corona-Regel vergessen: Dutzende Menschen, ohne Maske tanzend, feiernd, singend. Das Video wurde kurz darauf gelöscht und auch eine Stellungnahme samt Entschuldigung folgte prompt von Gschwandtner auf Instagram: „Es tut mir leid meiner Vorbildfunktion hier nicht gerecht geworden zu sein.“ Und damit bringt er den Lokalbetreiber in Erklärungsnot. Der behauptete kurz zuvor noch in einem Gespräch mit „Heute", dass es sich um ein altes Video handle, also vor Corona, aufgenommen worden sein muss. Indes rückte sogar Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) aus, um auf die "schwarzen Schafe" in der Gastronomie zu reagieren.

Köstinger verurteilte die auf dem Video zu sehende Apres-Ski-Party, wo ohne Masken an der Bar und teils auf Tischen tanzend zu Musik von Gigi D'Agostino gegrölt wird. "Ich habe absolut kein Verständnis für Gastronomen, die mit solchen unbegreiflichen Regelverstößen die gesamte Wintersaison aufs Spiel setzen. Ich kämpfe seit Monaten Seite an Seite mit den Gastronomie- und Tourismusbetrieben um die Existenz. Dieses Verhalten ist eine Gefahr für die gesamte Branche."

Köstinger geht mit Lokalbetreibern, die solche Partys zulassen, hart ins Gericht. Sie sollten sich bewusst sein, "dass sie der Auslöser für die Einstufung von Österreich als Hochrisikoland sind und dem gesamten Tourismus immensen Schaden zufügen, umso mehr schockieren mich diese Bilder."

Betriebe, die gegen Auflagen verstoßen, müssen Hilfen zurückzahlen

Die Ministerin verweist darauf, dass Betriebe, die gegen die Corona-Schutzmaßnahmen verstoßen, ihre Coronahilfen zurückzahlen müssen. "Das Innenministerium hat die Kontrollen verschärft und es muss hart durchgegriffen werden."

Nach den aktuellen Covid-Bestimmungen ist Apres Ski stark eingeschränkt. Es darf kein Barbetrieb durchgeführt werden, zudem dürfen Speisen und Getränke nur an zugewiesenen Sitzplätzen eingenommen werden. Für das Personal gilt das verpflichtende Tragen einer FFP2-Maske sowie ein 3G-Nachweis. Für Gäste gilt ein 2G-Nachweis, außerhalb des Sitzplatzes ist auch von Gästen eine FFP2-Maske zu tragen. Sperrstunde ist um 22 Uhr.

Zwar wurde das Video bereits gelöscht, die Verbreitung des Videos lässt sich dennoch nicht mehr aufhalten und ist noch auf diversen Plattformen auffindbar. Außerdem ist Gschwandtner wohl nicht der einzige, der sich dem Après Ski nicht entziehen konnte, denn auf Instagram und TikTok sind zahlreiche Videos aus den bekannten Skiregionen zu entdecken.

(APA/bagre)

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Der Betreiber des Lokals wollte die Summe nicht bestätigen und sich auch nicht weiter zu dem Après-Ski-Video äußern. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger hatte am Wochenende gewarnt, dass „schwarze Schafe"“ die Hilfsgelder zurückzahlen müssen.

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