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„Wir sind in keiner Blasenbildung“

(c) imago/Frank Sorge (Caro / Sorge)
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Sich generell von Technologieaktien fernzuhalten sei keine gute Idee, meint Wolfgang Habermayer von Merito Financial Solutions. Bei Einzeltiteln sollte man aber auf Wachstumsaussichten und Bewertungen achten.

Wien. Die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik in den USA sowie das Wiederaufflammen der Coronapandemie haben für kleinere Turbulenzen an den Börsen gesorgt. Eine größere Korrektur ist bislang ausgeblieben, doch einzelne Werte hat es trotzdem schwer erwischt.

Vor allem hoch bewertete Technologiewerte wie die Corona-Highflyer Zoom oder Peloton (ersteres Unternehmen bietet Software für Videokonferenzen an, letzteres Sportgeräte), aber auch der Onlinebroker Robinhood, das Elektronische-Signaturen-Unternehmen Docu Sign oder der Zahlungsdienstleister Block haben in den vergangenen Monaten kräftig nachgegeben und sich von ihren jeweiligen Rekordhochs um bis zu 70 Prozent entfernt.

Sollte man sich von Technologieaktien, insbesondere von hoch bewerteten, fernhalten? Wolfgang Habermayer, Gründer und Geschäftsführer von Merito Financial Solutions, hält es für „undenkbar“, den Technologiesektor auszusparen. Die Pandemie habe den technologischen Wandel und den Strukturwandel beschleunigt. Nicht nur, was Klimawandel und Metaverse betreffe, in allen Bereichen sei Technologie gefragt.

Auch wenn große Konzerne wie Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet & Co. in den Indizes eine enorme Gewichtung eingenommen hätten (allein auf Apple entfallen sieben Prozent des S & P 500), handle es sich nicht um eine Blase wie zur Jahrtausendwende. „Wir sind in keiner Blasenbildung“, betont Habermayer. Damals hatten die Kurs-Umsatz-Verhältnisse einzelner Konzerne wie Cisco ein Niveau von bis zu 60 erreicht. Heute seien die großen Tech-Konzerne relativ günstig bewertet, hätten tragfähige Geschäftsmodelle und schrieben hohe Gewinne.

Bei kleineren Technologiewerten hätten sich in den vergangenen beiden Jahren aber Übertreibungen gezeigt, etwa bei Zoom, das zeitweise ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 120 hatte, oder bei Shopify oder Docu Sign. „Derartige Höhen lassen sich nicht halten“, sagt Habermayer.

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