Am Wochenende fand die erste Sitzung des Klimarats statt. Bei den Teilnehmern sind die Erwartungen an die Politik hoch.
Wien. Als der Brief gekommen ist, waren viele zuerst einmal erleichtert. Doch keine Strafe fürs Falschparken, die da per Einschreiben durch die Tür geflattert ist, sondern die Nachricht, dass man als eine von 100 Personen für den Klimarat ausgewählt worden ist. „Ich habe mich geehrt gefühlt, dass ich Österreich vertreten darf“, sagt Emilie-Luise Lorenz.
Die 20-jährige Vorarlbergerin ist für das erste Treffen des Bürgerrates, das an diesem Wochenende in Wien stattgefunden hat, extra aus Deutschland angereist, wo sie derzeit Medizin studiert. Sie habe schon davor auf einen möglichst klimafreundlichen Lebensstil geachtet. Fleisch isst sie nur bei ihren Eltern, und dann Bio und regional, und nimmt so gut es geht die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Rad. „Jetzt hab ich das Gefühl, dass ich noch mehr ein Vorbild sein muss“, sagt Lorenz.