Das Museum als Archiv und Spiegel der Gesellschaft sei klarer zu erkennen denn je, sagt der Direktor des Metropolitan Museum. Das führe sogar zu mehr privater Finanzierung als vor der Pandemie.
Halbierte Besucherzahlen, reduziertes Budget und Programm, Kritik an den Sammlungen wegen Kolonialismus und Diversität – die Museen scheinen mir in einer bisher nicht gekannten Krise.
Hollein: In keinem Fall würde ich es als Krise bezeichnen. Sondern als Zeit der Veränderung und Fortentwicklung, in der Museen dieser Größenordnung, an sich sehr selbstbewusste, stolze Institutionen, viele Schritte gegangen, flexibler geworden sind. Das Museum als Plattform ist schließlich sowohl ein Spiegelbild der Gesellschaft als auch der Geschichte. So kommt es ganz natürlich in den Fokus, wenn sich dort etwas, wie beim Aufkommen von Black Lives Matter, verändert.
Wie haben Sie denn konkret reagiert auf die Forderung nach mehr Diversität? Als mittelalter weißer Mann?