Rechtsstreit

380 Alpine-Anleger teilen sich 2,4 Millionen Euro Entschädigung

Arbeiterkammer und Bawag einigten sich nach langen Verhandlungen. Von 19 Sammelklagen sind immer noch sechs gegen mehrere Großbanken gerichtsanhängig.

Acht Jahre nach der Pleite des Bauunternehmens Alpine bekommen 380 Anleger und Anlegerinnen, die Alpine-Anleihen von der Bawag gekauft haben, eine Entschädigung. Abzüglich aller Kosten fließen rund 2,4 Millionen Euro, gab die Arbeiterkammer, die sich mit der Bawag verglichen hat, am Montag bekannt.

Seit dem Alpine-Konkurs hat die AK nach eigenen Angaben insgesamt Entschädigungen in Höhe von rund 4,3 Millionen Euro vor Gericht erstritten und durch außergerichtliche Verhandlungen mit verschiedenen Banken erreicht. Von ursprünglich 19 Sammelklagen seien noch sechs Klagen gegen mehrere Großbanken gerichtsanhängig, ein Ende der laufenden Prozesse sei nicht in Sicht, so die AK.

Viele Banken haben in den Jahren 2010 bis 2012 Anleihen des Bauunternehmens verkauft. Dabei seien Anleger und Anlegerinnen oft nicht ausreichend über das mit den Anleihen verbundene hohe Risiko aufgeklärt worden, so die AK. Aufgrund der Pleite der Alpine im Jahr 2013 waren die Anleihen von einem Tag auf den anderen nichts mehr wert. Die AK brachte im Jahr 2015 mit dem Prozessfinanzierer Omni Bridgeway Sammelklagen für rund 1500 Personen gegen mehrere Großbanken Österreichs ein.

"Die lange Prozessdauer und die sehr hohen Prozesskosten zeigen deutlich, dass Konsumentinnen und Konsumenten ihre Rechte kaum selbst vor Gericht durchsetzen können und auch die derzeitigen Regelungen zur Bewältigung von Massenschäden unzureichend sind", sagte AK-Jurist Martin Goger laut Aussendung. Daher begrüßt die AK die neue Verbandsklagenrichtlinie, die bis Anfang 2023 in österreichisches Recht umzusetzen ist.

(APA)

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