Großbritannien

„Operation Red Meat“ als Ablenkung in Johnsons Partyaffäre

REUTERS
  • Drucken

Der Premier ist weiter unter Druck. Populistische Ankündigungen, unter anderem gegen die BBC, sollen neuen Fokus schaffen.

Im Zuge von „Partygate“ häuften sich zuletzt die Rücktrittsforderungen gegen Boris Johnson. Der britische Premier geht indessen in die Offensive. Mit einer Attacke gegen die BBC sowie einer Ankündigung, dass die Royal Navy gegen Flüchtlinge im Ärmelkanal zum Einsatz kommen werde, hat Johnson ein Ablenkungsmanöver gestartet. Zudem hat er angeblich bereits eine Liste von Mitarbeitern angefertigt, denen er die Verantwortung für die Lockdown-Verstöße in die Schuhe schieben könnte.

Laut Regierungskreisen ist die Strategie bekannt als „Operation Red Meat“ – Operation rotes Fleisch –, was dem Sinn nach darauf hinausläuft, dass man den Medien ein saftiges Steak vor die Füße wirft, auf das sie sich stürzen können. Tatsächlich hat die Ankündigung einer Sparkur für die öffentlich-rechtliche BBC Schlagzeilen gemacht. Demnach soll die Rundfunkgebühr, die derzeit bei 159 Pfund pro Haushalt und Jahr liegt, in den kommenden zwei Jahren beibehalten – und nicht gemäß Inflation erhöht werden.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Boris Johnsons
Partygate-Affäre

Auch Feiern in Boris Johnsons eigener Wohnung untersucht

Enge Freunde von Johnsons Frau Carrie sollen in Lockdown-Zeiten häufiger zu Gast gewesen sein - offiziell aus Arbeitsgründen.
William Wragg will bei der Polizei aussagen.
Großbritannien

Tory-Mandatar will über Erpressung in Johnson-Affäre aussagen

Regierungsmitarbeiter sollen mit der Veröffentlichung kompromittierenden Materials gedroht haben.
Wie oft wird Boris Johnson noch in Downing Street 10 ein- und ausgehen?
Großbritannien

"D-Day": Parteiinterne Rebellen wollen Boris Johnson stürzen

„Seine Zeit ist abgelaufen“, sagt ein Parlamentarier. Zahlreiche Abgeordnete seiner Konservativen Partei wollen dem Regierungschef möglicherweise noch heute das Misstrauen aussprechen.
Großbritannien

Der Mann, der Boris Johnson unbedingt zu Fall bringen will

Der ehemalige Chefberater, Dominic Cummings, ist zum ärgsten Widersacher des britischen Premierministers geworden.
Archivbild von Boris Johnson, dessen Agenda derzeit großteils darin besteht, sich zu verteidigen.
Großbritannien

Johnson sagte wegen "Partygate" vor interner Ermittlerin aus

Der Bericht der hohen Beamtin Gray wird mit Spannung erwartet. Die Unabhängigkeit der Untersuchung wird kritisch betrachtet. Immerhin ist der britische Premier der Chef von Gray.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.