Covid-19

Wiener Kindergärten sollen erst bei Clusterbildung schließen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Gruppenschließungen sollen nicht mehr automatisch ab dem ersten positiven Fall erfolgen, so Wiens Bildungsstadtrat Wiederkehr. Die Gespräche mit Gesundheitsministerium und Stadtrat Hacker seien im Finale.

Wiener Kindergartengruppen sollen künftig nicht mehr geschlossen werden, wenn nur ein Kind mit Corona infiziert ist, sondern erst wenn ein Cluster entsteht. Dies kündigte Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) Montag in der ORF-Sendung "Wien heute" an. Die Gespräche mit Gesundheitsministerium und dem Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) stünden kurz vor dem Abschluss.

Vergangene Woche hat Wiederkehr an Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) appelliert, "klare und bundesweit einheitliche Quarantäne-Empfehlungen" zu erlassen, wonach Gruppenschließungen nicht mehr automatisch ab dem ersten positiven Fall erfolgen. Jetzt setzt Wien dies angesichts der Omikron-Welle um.

Denn Kindergärten seien einerseits die erste Bildungseinrichtung - und andererseits sei deren Schließungen für Eltern eine große Herausforderung, vor allem wenn sie in kritischen Berufen (als Arzt oder Busfahrer) arbeiten, sagte Wiederkehr.

Schließzeiten bereits verkürzt

Die Stadt Wien hat in der Vorwoche bereits die Dauer der Gruppenschließungen verkürzt: Die Gruppe wird nur noch für fünf Tage (statt früher zehn Tage) geschlossen. Damit wurde aber auch verfügt, dass ab einem Infektionsfall alle anderen aus der Gruppe zu Hause bleiben müssen. Zuvor mussten formal nur enge Kontaktpersonen (K1) in Quarantäne - nicht die anderen Kinder. Dies aber nur, wenn in der Gruppe durchgängig Maske getragen wurde - was freilich in Kindergärten in der Regel nicht der Fall ist.

Aktuell sind drei Kindergärten in Wien total gesperrt, in 112 weiteren sind einzelne Gruppen (in Summe 134) zu.

(APA)

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