Benjamin Alexander, 38, startet bei den Winterspielen von Peking als erster Jamaikaner im Riesentorlauf. Der ehemalige DJ ist allerdings nicht der einzige Karibik-Vertreter: die Bobfahrer feiern in China ihr sensationelles „Cool Runnings“-Comeback.
Kingston. Bei Winterspielen ziehen nicht immer nur Stars und Sieger die Blicke auf sich, sondern auch sogenannte Exoten. Typen und Starter, deren Herkunft und Lebensgeschichte zwar die üblichen Klischees erfüllen und trotzdem bei Olympia ihr ganz eigenes Narrativ transportieren. Benjamin Alexander liefert so eine Geschichte, denn er 38-jährige Jamaikaner wird beim Event in Peking (ab 4. Februar) der erste Starter der Karibikinsel sein, der bei einem olympischen Riesentorlauf antritt.
Der Diplom-Ingenieur und ehemalige DJ fährt erst seit 2015 Ski, hat keinen Coach und auch kein Team. Er wollte aber einmal bei „etwas Großem“ dabei sein, denn freilich hat auch er den Disneyfilm „Cool Runnings“ rund um das Märchen der jamaikanischen Bobfahrer gesehen. Also übte er und schaffte es, natürlich unter Mithilfe des Internationalen Olympischen Komitees, das Teilnehmer wie Alexander für global-verbindende Mission, Business und vor allem für TV-Quoten braucht. Platz sieben im Riesenslalom bei den nationalen Skimeisterschaften von Kap Verde in Liechtenstein genügten ihm für das Peking-Ticket.