Spanische Hofreitschule

„Causa Lipizzaner“, der nächste Akt

Fabry
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Ein Prüfbericht zu den Vorwürfen rund um den Verkauf eines Lipizzaners geriet sehr wohlwollend für die Spanische Hofreitschule. Jener Mann, der Anzeige erstattet hat, ist konsterniert.

Schon wieder eine Pressekonferenz zur „Causa Hofreitschule“. Vergangene Woche waren die Geschäftsführung, der interimistische Aufsichtsratspräsident sowie ein Rechtsanwalt und ein Wirtschaftsprüfer mit dem Prüfbericht zu der Angelegenheit an die Öffentlichkeit gegangen. Am Dienstag folgte die „Gegenveranstaltung“: Der einstige Erste Oberbereiter der Hofreitschule, Klaus Krzisch, und sein Anwalt, Dominik Konlechner, hatten zu einer Pressekonferenz eingeladen, um zu dem Prüfbericht, der offiziell als „Memorandum“ bezeichnet wird, Stellung zu nehmen.

Wenig überraschend könnten die bei beiden Terminen gemachten Aussagen konträrer nicht sein. Auf der einen Seite: die Spanische Hofreitschule, die im Jahr 2013 einen „ausgemusterten“ Grauschimmel um 12.000 Euro an die Tochter des seinerzeitigen Aufsichtsratspräsidenten Johann Marihart verkauft hat. Der Hengst war dann doch von einer Bereiterin mit großem zeitlichen (und also auch finanziellen) Aufwand ausgebildet worden und in der Folge bei 129 Aufführungen der Hofreitschule dabei gewesen. Auf der anderen Seite: Klaus Krzisch, der 2009 von der Hofreitschule dienstfrei gestellt wurde, weil er allerlei interne Vorgänge kritisiert hatte. Er hat vor wenigen Wochen eine Sachverhaltsdarstellung zur aktuellen Causa an die Staatsanwaltschaft übermittelt. Seitdem laufen dort Ermittlungen gegen Marihart, die einstige Geschäftsführerin Elisabeth Gürtler sowie den langjährigen Co-Geschäftsführer Erwin Klissenbauer wegen des Verdachts der Untreue. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.

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