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Stopp für Stopp-Corona-App

Gerry Foitik, Rotes Kreuz
Gerry Foitik, Rotes Kreuz(c) HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com (HELMUT FOHRINGER)
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Mit Ende Februar finanziert das Gesundheitsministerium das Warnservice am Handy nicht mehr.

Sie war vor ihrer Einführung umstritten, kam in der Praxis nicht umfassend an, nun verabschiedet sie sich ganz: die Stopp-Corona-App. Mit Ende Februar läuft die Finanzierung der App aus, mit der man im Corona-Verdachtsfall seine Kontakte automatisch und anonym warnen konnte.

„Eine Weiterführung ist aus aktueller Sicht nicht vorgesehen“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Als Begründung führt man an: Die App sei zwar zu Beginn der Pandemie sinnvoll gewesen, „jedoch wurde sie sukzessive weniger genutzt. Gleichzeitig haben wir im Laufe der vergangenen zwei Jahre andere Instrumente und vertraute Apps wie den Grünen Pass entwickelt, die gut angenommen werden, und die Menschen haben in diesem Zeitraum den Umgang mit Corona und den notwendigen Schutzmaßnahmen zudem gut verinnerlicht.“

Vier Mio. Euro waren für das Projekt vorgesehen – diese setzten sich aus einer Spende der Uniqa Privatstiftung sowie Förderungen der EU und des Gesundheitsministeriums zusammen. Ohne Ministeriumsgeld ist das Ende des Projekts aber de facto fix.

Vonseiten des Roten Kreuzes, das die App mit dem Unternehmen Accenture entwickelt hat und auch für deren Betrieb verantwortlich ist, bedauert man die Einstellung „sehr“, wie man in einem Statement schreibt. Immerhin hätten über 17.000 Personen ihre Kontakte über die App gewarnt.

Weiternutzung theoretisch möglich

In der „ZiB 1“ hatte der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Gerry Foitik, am Montag daher noch vorgeschlagen, dass man im Fall der Einstellung eine andere europäische Corona-Warn-App, z. B. die deutsche, verwenden könnte. Auch das wird allerdings laut Gesundheitsministerium „aus aktueller Sicht nicht angedacht“.

Ob die Stopp-Corona-App mit 1. März 2022 einfach nicht mehr funktioniert oder wie man ihr Auslaufen moderiert, ist laut Rotem Kreuz noch offen. Da die App als Open-Source-Software verfügbar ist, wäre eine Weiternutzung durch andere Betreiber theoretisch möglich – „künftige Warn-Apps können auf der Technologie der Stopp-Corona-App aufbauen“, heißt es vom Roten Kreuz.

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