Die Chancen des umstrittenen Ex-Premiers, Italiens Staatschef zu werden, schwinden: Einen Strich durch die Rechnung macht ihm ausgerechnet der Verbündete Matteo Salvini.
Das Drama um die Eroberung des Quirinal-Palastes in Rom hatte bereits einige Höhepunkte erreicht, bevor es erst richtig begann. Zwar startet das Votum des nächsten italienischen Staatschefs erst am Montag. Doch das Intrigenspiel ist schon voll im Gange. Derzeit sorgt vor allem die eine Frage für Spannung: Wie weit kommt Silvio Berlusconi mit seinen Ambitionen, dem beliebten Präsidenten Sergio Mattarella auf den Quirinalshügel zu folgen?
Täglich gibt es neue Wendungen. Die letzte: Berlusconis mächtigster Verbündeter schleift in Wahrheit gerade seine Messer. Lega-Chef Matteo Salvini sagt nun offen, dass er bereits einen fix und fertigen „Plan B“ besitze – mit Kandidaten, die weniger umstritten sind als der 85-jährige Ex-Premier mit schriller Vergangenheit. „Innerhalb der nächsten Tage brauchen wir eine Lösung“, sagt nun Salvini ungeduldig. Erst am Freitag hatte der Rechtspopulist Berlusconi seine Unterstützung zugesichert, wenn auch nur halbherzig.