Die Asche des Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai

Tongas Regierung hat in einer ersten offiziellen Mitteilung seit der gewaltigen Eruption des Untersee-Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai im Pazifik mindestens drei Tote bestätigt.

Infolge der "beispiellosen Katastrophe" seien auch Verletzte gemeldet worden, hieß es weiter. Demnach entstand durch die Eruption eine Aschewolke, die alle Inseln Tongas bedeckte. Außerdem habe der Ausbruch bis zu 15 Meter hohe Tsunamiwellen verursacht.

Tongas Marine habe lebenswichtige Vorräte auf einige Inseln gebracht. Auf der tiefliegenden Insel Mango, von der ein Notsignal empfangen wurde, seien alle Häuser zerstört. Auf Fonoifua seien zwei Häuser übrig geblieben. Die Asche und Schäden an den Anlegestellen erschwerten den See- und Lufttransport.

Laut WHO wurden durch den Vulkanausbruch rund hundert Häuser in Tonga beschädigt, die Hälfte davon auf der Hauptinsel Tongatapu. Die Insel sei zentimeterdick mit Asche und Staub bedeckt. Dies wecke Sorgen wegen Luftverschmutzung sowie der Verschmutzung von Trinkwasser und Nahrung. Die Regierung rief die Bevölkerung laut WHO auf, möglichst zu Hause zu bleiben und im Freien Schutzmaske zu tragen.

Hilfsflüge können vorerst nicht in Tonga landen, weil die Landebahn des Flughafens mit einer Ascheschicht bedeckt ist. Das Rote Kreuz kündigte die Bereitstellung von mehr als 2500 Kanistern mit Trinkwasser an. Frankreich, das Überseegebiete im Südpazifik hat, sagte ebenfalls Hilfe zu.

"Das Rote Kreuz auf Tonga war gut vorbereitet", sagte Rotkreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig am Dienstag. "Erst im September fand eine große Katastrophen-Übung mit dem Australischen Roten Kreuz statt. Die Hilfe ist bereits nach der Tsunami-Warnung am Samstag angelaufen. Das Rote Kreuz Tonga hat Hilfsgüter für 1.200 Haushalte auf Lager."

Schätzungsweise 84 Prozent der rund 105.000 Bewohner auf allen Inseln seien von dem Ascheregen und dem Tsunami betroffen, hieß es in einer am Samstag veröffentlichten Mitteilung der Regierung. (Hier ein Bild von Mango Island vor und nach dem Vulkanausbruch)

Die Versorgung mit Trinkwasser und Lebensmitteln habe nun Priorität. Hilfsgüter seien auf dem Weg auch zu weiter entfernten Inseln.

Das Unternehmen Maxar Technologies veröffentlichte unterdessen Satellitenaufnahmen des Vulkans. Hier ein Bild wenige Tage vor der großen Eruption.

Der Teil des Hunga Tonga-Hunga Ha'apai, der bis zur Eruption am Sonntag über dem Meeresspiegel lag, ist nun fast vollständig verschwunden, nur zwei kleine Vulkaninselchen sind noch zu sehen.