Gastkommentar

„Dein Schmerz ist besser als meiner“

Immer mehr Politiker in Europa geraten in Konflikt mit strengen Corona-Regelungen.

Die Pandemie fordert immer mehr Opfer unter Europas Politikern. Nicht, weil sie sich infizieren, sondern weil sie in Konflikt mit Regeln zur Eindämmung des Virus geraten. Großbritanniens Premier, Boris Johnson, kämpft wegen seines „Partygate“ gar ums politische Überleben. Er hat im Mai 2020 an einer Party im Garten von Downing Street Nr. 10 teilgenommen, obwohl die von seiner Regierung verhängten Regelungen solche Treffen eigentlich strikt untersagten. Er entschuldigte sich nun nach längerem Leugnen. Er habe die Party für ein Arbeitstreffen gehalten, rechtfertigte sich Johnson im Unterhaus.

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Peinlich ist auch eine jüngst bekannt gewordene Feierrunde am Vorabend des Begräbnisses von Prinz Philip. Schon zuvor gab es wegen einer anderen Feier von Regierungsmitgliedern Stunk. Johnsons Berater Dominic Cummings fuhr trotz Reiseverbots mit Frau und Kindern zu seinen Eltern aufs Land. Immerhin trat er nach Bekanntwerden zurück. Denn Briten reagieren auf solche Fehltritte, wenn sich Politiker über Regeln erheben und damit – wie bei George Orwells „Farm der Tiere“ – „gleicher“ sind als das Fußvolk, generell sehr empfindlich. Auch Irlands Premier, Leo Varadkar, wurde bei einem verbotenen Picknick in einem Dubliner Park erwischt.

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