Unterdrückung

Die weltweite Verfolgung von Christen schreitet voran

Auch im Vorjahr wurde das Kolosseum in rotes Licht getaucht, um auf die Christenverfolgung der Gegenwart aufmerksam zu machen.
Auch im Vorjahr wurde das Kolosseum in rotes Licht getaucht, um auf die Christenverfolgung der Gegenwart aufmerksam zu machen.REUTERS
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Ein neuer Bericht reiht die schlimmsten Länder für Christen: Nach 20 Jahren löst Afghanistan die Diktatur in Nordkorea auf Platz eins ab. Wo sich Gläubige sonst noch verstecken müssen - oder subtiler unterdrückt werden.

Wien. In Indien haben sie sich neulich sogar mit Mutter Teresa angelegt, also mit ihren Erben: Just zu Weihnachten wurde publik, dass die Regierung ausländische Spenden an „Missionaries of Charity“ untersagt, eine Hilfsorganisation, die Mutter Teresa gegründet hat. Der Aufschrei war groß. Inzwischen soll Indien eingelenkt und das Verbot gekippt haben.

Aber die Episode ist kein Einzelfall. In der sogenannten größten Demokratie der Welt breitet sich der radikale Hindu-Nationalismus immer weiter aus. Der Staat schaut bei den Schikanen gegen Christen teilweise zu, teilweise beteiligt er sich. Ganz sicher schürt die Partei von Premier Narendra Modi die aggressive Grundstimmung gegenüber Christen.
Die Hilfsorganisation „Open Doors“ reiht Indien in ihrem neuen Weltverfolgungsindex 2022 unter den zehn Ländern weltweit, in denen Christen am stärksten unterdrückt werden. Dem jährlichen Bericht der christlichen NGO zufolge wurden bis 2021 in 76 Staaten 360 Millionen Christen verfolgt – ein Plus von 20 Millionen im Vergleich zum Jahr davor. 5898 Christen mussten wegen ihres Glaubens sterben – ein Jahr davor waren „nur“ 4650 Fälle registriert worden und zwei Jahre davor weniger als 3000. Die Zahlen sind nur eine Annäherung. Aber am Gesamtbefund rüttelt niemand, dass nämlich die größte Weltreligion auch die meisten Verfolgten zählt und dass Besserung nicht in Sicht ist, sondern der Ausblick düster.

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