Australian Open

Turnierdirektor Tiley denkt nach Djokovic-Posse nicht an Rücktritt

Craig Tiley
Craig TileyAPA/AFP/SAEED KHAN
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Craig Tiley wich der Schuldfrage im Einreise-Chaos um Novak Djokovic aus. Gerüchte, wonach Tennis Australia die Anwaltskosten des Serben übernehme, dementierte er.

Der wegen der Posse um den Weltranglistenersten Novak Djokovic unter Beschuss geratene Turnierdirektor der Australian Open, Craig Tiley, hat sich am Donnerstag erstmals nach der Abschiebung des Serben wieder in der Öffentlichkeit geäußert. In einem Interview mit dem "Channel 9" sagte Tiley, dass er nicht zurücktreten werde. Zudem dementierte er Berichte, wonach der australische Tennisverband (TA) für die Reise- und Anwaltskosten von Djokovic aufkommen werde.

Djokovic hatte am vergangenen Sonntag nach einer neuerlichen Gerichts-Entscheidung den Kontinent verlassen müssen, anstatt um seinen 21. Grand-Slam-Titel kämpfen zu können. Tiley wich Fragen, inwiefern Tennis Australia in die Einreisemodalitäten von Djokovic involviert war, aus. "Wir haben diese Fragen bereits beantwortet und jetzt konzentrieren wir uns darauf, hier ein tolles Event zu liefern"; sagte Tiley.

In einem früheren Interview hatte Tiley, der auch als CEO für Tennis Australia tätig ist, die Verbandsrolle verteidigt und sich widersprechende und sich schell ändernde Informationen vonseiten der Regierung als Grund angegeben.

Dass auch sein persönlicher Ruf unter der Djokovic-Saga gelitten hat, zeigte sich, als Tiley zur Verabschiedung von Sam Stosur der Australierin einen Blumenstrauß überreichte. Als er auf den Platz marschierte, wurde Tiley ausgebuht. Einen möglichen Rücktritt beantwortete Tiley mit einem schlichten "Nein". Die Berichte in lokalen Medien, wonach der Verband die Anwaltskosten, seine Reisekosten nach Melbourne sowie ein Haus in der Stadt, dass Djokovic nie nutzen konnte, bezahlt habe, habe er gesehen. "Wir gehen nicht ins Details, über finanzielle Arrangements, die wir mit Spielern machen. Diese Berichte sind einfach falsch."

Profis kritisieren mangelnde Tests

Kritik von Spielern wie Alexander Zverev und am Donnerstag auch von Garbine Muguruza und Stefanos Tsitsipas, wonach während des Turniers keine Corona-PCR-Tests durchgeführt werden, schmetterte Tiley auch ab. Alle Spielerinnen und Spieler seien bei der Ankunft und zwischen dem fünften und siebenten Tag danach getestet worden. "Darüber hinaus gibt es ein verpflichtendes Testen bei Symptomen und jeden Tag kann jeder Spieler ein Antigen-Test-Kit im Hotel oder hier auf dem Turniergelände abholen. Bisher hat es gut geklappt und war wirklich erfolgreich."

Muguruza äußerte sich nach ihrem Zweitrunden-Aus am Donnerstag ebenfalls kritisch. "Ich teste mich alle zwei Tage im Zimmer. Es ist nicht verpflichtend", erklärte die Spanierin. Tsitsipas fügte hinzu, es sei die Verantwortung der Spieler. "Ich habe versucht ein paar Antigen- und Schnelltests zu bekommen, um zu sehen, ob ich positiv bin."

(APA/dpa)

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