Pizzicato

Halligalli und Hattigatti in Kitz

Hätten sie zu Silvester nicht so ein Halligalli gehabt und wäre der Schampus nicht in Strömen geflossen, dann wäre Kitzbühel nicht zu einem Omikron-Hotspot mutiert.

Und zum Rennwochenende, dem Höhepunkt des Jahres, wäre es in der Gamsstadt womöglich so hoch hergegangen wie auf dem Video eines Start-up-Millionärs – und das nicht allein in Martin Hos Take Five.

Hätti-wari, um ein geflügeltes Wort eines Tiroler Ex-Formel-1-Piloten zu zitieren. Oder wie manch andere Landsleute es ausdrücken: Hattigatti! Keine Sause in Rosis Sonnbergstuben, kein Krethi und Plethi, kein Massenauflauf bei der zünftigen Weißwurst-Party im nahen Going. Um es in den elegischen Worten des Dichterfürsten Bob Dylan zu sagen: „Going, Going, Gone.“

Wer sich nach Schickeria, Pseudo-Glamour und „House of Gucci“-Retro-Chic der Münchner Zweitwohnbesitzer sehnt, muss mit der Konserve vorliebnehmen – der Netflix-Serie „Kitz“. Es wäre indessen nicht Kitzbühel – das „Aspen der Alpen“ –, hätte die Streif nicht eine Show zu bieten: den VIP-Vorläufer Marcel Hirscher. Ansonsten dominiert der Sport. Pur und brutal, wie Aksel Lund Svindal in der Doku „Aksel“ freimütig ausplauderte. Vor dem Start in die Mausefalle sei ein Großteil seines Frühstücks im Schnee gelandet, erzählte der Norweger, ein Großer des Skisports. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.01.2022)

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