Ein von der Kirche selbst beauftragtes Gutachten stellt in vier Fällen Fehlverhalten des damaligen Münchner Erzbischofs Joseph Ratzinger fest. Es geht um Fälle sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in der Amtszeit des späteren Papstes Benedikt XVI. 1977-1982. Ein Prüfer zieht insgesamt eine „Bilanz des Schreckens“.
Ganz oben angekommen sind sie nun. Die Vorwürfe, katholische Bischöfe hätten als Vorgesetzte ihrer Diözesen nichts oder zu wenig gegen Priester unternommen, die sogar von Gerichten wegen des Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen bereits verurteilt waren. Sie hätten Täter weiter in der Seelsorge beschäftigt – auch wieder mit Kindern und Jugendlichen. Jetzt fallen Schatten auch auf Ex-Papst Benedikt.
„Fehlverhalten“ durch den damaligen Münchner Erzbischof, Joseph Ratzinger, in vier Fällen: So lautet das Fazit eines 1600 Seiten umfassenden Gutachtens, das die Erzdiözese selbst bei der Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl in Auftrag gegeben hat. Untersucht wurden nicht nur Kardinal Joseph Ratzingers Leitungsjahre von 1977 bis 1982, geprüft wurde anhand von Akten und Zeugenbefragungen der Zeitraum 1945–2019.