Gesetz

Die Ausnahme von der Impfpflicht – in Theorie und Praxis

Impfstrasse
Impfstrasse (c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
  • Drucken

Informell werden wohl die betreuenden Fachärzte entscheiden, welche Patientinnen und Patienten man besser nicht impft.

Es war, so hört man, eines der am intensivsten debattierten Kapitel des neuen Gesetzes: die Ausnahmen von der Impfpflicht. Nach heftiger Kritik am ersten Entwurf – Hausärzte sollten Attests ausstellen – ist die Regelung strenger. So streng, dass die Ärztekammer „kaum mit Andrang“ rechnet – die Ausnahmen seien „sehr eng“ definiert.

Tatsächlich lässt sich aber nicht genau sagen, wie die Praxis aussehen wird. Denn ein Detail fehlt: die Verordnung des Gesundheitsministers. Sie soll „zeitnah“ erlassen werden und wird u. a. regeln, welche Spitalsambulanzen neben Amtsärzten, Epidemieärzten und Gynäkologen über Ausnahmen entscheiden. Offen ist auch, ob man sich den Amts- bzw. Epidemiearzt aussuchen kann.

In Wien stehen 30 Amtsärzte und theoretisch 463 Epidemieärzte zur Verfügung. Als letztere gelten alle, die für das Bundesland im Pandemiemanagement tätig sind, also etwa Absonderungsbescheide ausstellen. Die Verordnung könnte zudem auch noch die Befristung von Ausnahmen genauer regeln. Und in Zukunft kann man mit ihr auch die Ausnahmegründe verändern, so Medizin- und Verfassungsrechtsprofessor Karl Stöger von der Uni Wien.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

NATIONALRAT: NEHAMMER / KICKL
Parlament

Klare Mehrheit bei "historischer" Debatte zur Impfpflicht

Die FPÖ spricht von „Gesundheitskommunismus“, die anderen Parteien sehen einen Ausweg aus der Krise.
Adi Hinterhölzl schreibt an ÖVP-Klubchef August Wöginger.
Oberösterreich

ÖVP-Bürgermeister schreibt gegen "Impfwahnsinn" an

"Es wird der Tag des Aufwachens vom Impfwahnsinn in Österreich kommen, da bin ich mir ganz sicher“, schreibt Adi Hinterhölzl an ÖVP-Klubchef August Wöginger.
FPÖ-Chef Kickl kündigt im Parlament einen Gesetzesbruch an.
Parlament

"Schockierende" Debatte über die Impfpflicht im Nationalrat

FPÖ-Chef Kickl kündigt im Parlament einen Gesetzesbruch an: Er will trotz Impfpflicht ungeimpft bleiben. Grünen-Klubchefin Maurer nennt ihn zynisch. Abgestimmt wird - ausnahmsweise - nicht anonym.
Protest

Bannmeile: Impfgegner versammeln sich im Volksgarten

Der Protestzug kam am Vormittag am Heldenplatz zusammen, wurde von der Polizei aber weg gewiesen. Kritik an den Kundgebungen kommt von der ÖVP.
Symbolbild: 2G
Nationalrat

Lockdown für Ungeimpfte verlängert, Wohnzimmertests sind zurück

Während ÖVP und Grüne bei Impfpflicht und Impf-Anreizsystem die SPÖ auf ihrer Seite haben, lehnen die Sozialdemokraten die Verlängerung nun erstmals ab.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.