"Gemeinsamer Wohlstand"

Der Wanderarbeiter, der ganz China bewegt

Viele Chinesen kommen nach Peking, um sich dort als Wanderarbeiter ihren Unterhalt zu verdienen.
Viele Chinesen kommen nach Peking, um sich dort als Wanderarbeiter ihren Unterhalt zu verdienen.(c) REUTERS (TINGSHU WANG)
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Das Schicksal eines Mannes, den Online-Nutzer den „am härtesten arbeitenden Chinesen“ tauften, trifft einen Nerv: Er steht für die nach wie vor grassierende Ungleichheit in China.

Arbeit von 23.30 Uhr bis 4.30 Uhr. Fünf Stunden Schlaf. Aufstehen, Mittagessen. Dann geht die Suche nach Arbeit weiter. Wenn Zeit ist, den vermissten Sohn finden. Herr Yue, dessen Vorname nicht bekannt ist, gilt in Chinas sozialen Medien als „der am härtesten arbeitende Chinese, der durch das Contact Tracing aufgespürt wurde“. Dutzende Millionen Mal teilten Nutzer auf der Plattform Weibo die Geschichte des 44-Jährigen. Denn das Bewegungsprofil des Wanderarbeiters führt vielen die noch immer grassierende Ungleichheit in dem 1,4-Milliarden-Staat vor Augen.

Der ehemalige Fischer ließ Eltern, Ehefrau und seinen jünsten Sohn in der Heimat Rongcheng, in der Küstenprovinz Shandong, zurück, um seinen Ältesten zu finden. Der 19-Jährige war 2019 auf dem Weg nach Hause von der Arbeit in einer Lebensmittelfabrik verschwunden. Nachdem Yue mehrere Provinzen und Städte nach seinem Sohn abgeklappert hatte, entschied er sich, nach Peking zu fahren, wo der Jugendliche früher als Küchenhilfe gearbeitet hatte. Doch selbst nach zwei Jahren Reise quer durchs Land und einem Jahr in der Hauptstadt blieb die Suche erfolglos.

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