Einreisestreit

Djokovic-Trainer Vajda: "Sicher psychisch schwer getroffen"

Marian Vajda im Training mit Novak Djokovic
Marian Vajda im Training mit Novak Djokovic(c) REUTERS (MARKO DJURICA)
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Coach Marian Vajda ist überzeugt, dass der Eklat von Melbourne Novak Djokovic noch länger im Kopf begleiten wird.

Die Ausweisung aus Australien hat den serbischen Tennisprofi Novak Djokovic nach Meinung seines Trainers mental heftig mitgenommen. Der Weltranglisten-Erste sei davon "sicher psychisch schwer getroffen worden. Das wird ihn noch lange schmerzen und er wird es schwer aus dem Kopf kriegen", sagte der Slowake Marian Vajda in einem am Freitag in Bratislava erschienenen Interview der Zeitung "Sport".

Aber er kenne den 20-fachen Grand-Slam-Turniersieger "gut genug, um zu wissen: Novak ist stark, unerschütterlich und er hat im Tennis noch nicht sein letztes Wort gesprochen", betonte Vajda.

Er kritisierte die australische Regierung und internationale Medien scharf. Die Entscheidung gegen den 34-jährigen Djokovic nannte er einen "politischen Prozess". Die Situation in Australien sei "total krank und ungerecht, eine direkte Folge der langen Isolation des Landes. Australien zahlt jetzt den Preis für seine Politik der Abschottung und hat trotz seiner strengen Impfpolitik so hohe Infektionszahlen. Aber vor allem waren es die Medien, die die öffentliche Meinung so negativ gegen Novak beeinflusst haben."

Der Slowake betreut Djokovic mit einer kurzen Unterbrechung seit 2006 und wechselt sich in der Turnierbegleitung mit Goran Ivanisevic ab. Deshalb war Vajda in Melbourne nicht dabei. Gefragt nach seinen ersten Empfindungen, als er die Nachricht von Djokovics Ausweisung erhielt, antwortete Vajda: "Schock, Schmerz, große Emotion. Ich weiß nicht, wie ich das psychisch ausgehalten hätte, wenn ich selbst dort gewesen wäre. Schon zu Hause in Bratislava konnte ich nicht schlafen vor Fassungslosigkeit, dass so etwas möglich war."

Der nicht gegen das Coronavirus geimpfte Djokovic hatte aus Australien abreisen müssen, weil er mit dem Einspruch gegen die Annullierung seines Visums vor dem Bundesgericht gescheitert war. Er war angereist, weil er mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung an den Australian Open teilnehmen wollte. Bei der Einreise war ihm jedoch das Visum annulliert worden.

(APA/dpa)

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