Barry Rosen war 444 Tage lang Geisel in der US-Botschaft in Teheran. Jetzt trat er im Palais Coburg, dem Ort der Atomverhandlungen, in den Hungerstreik. Ein Protest gegen die Willkürhaft im Iran, in der sich auch zwei österreichisch-iranische Doppelstaatsbürger befinden.
Wien. Seine Wangen sind etwas eingefallen, seine Augen leuchten jugendlich. Er friert unter seiner Wollhaube im winterlichen Wien. Fürs Foto ist Barry Rosen vor das Palais Coburg gekommen. Er darf keine Journalisten in das Luxushotel lassen. Seit Mittwoch befindet sich der 77-jährige Amerikaner im Hungerstreik. Er hat sich genau dort einquartiert, wo hochrangige Diplomaten seit Wochen und Monaten erfolglos verhandeln, um das Atomabkommen mit dem Iran wiederzubeleben. Es dürfe keinen Deal geben, solang das Regime in Teheran nicht alle Doppelstaatsbürger und Ausländer freilasse, die es unter fadenscheinigen Gründen als Unterpfand für Tauschgeschäfte festhalte, fordert Barry Rosen gegenüber der „Presse“.