Gasversorgung

„Putins Strategie wird Russland mehr kosten als nützen“

Vladimir Putin
Vladimir Putin(c) imago images/Russian Look (Kremlin Pool via www.imago-images.de)
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Bei der Gasversorgung ist die EU sehr verwundbar, sagt der Politologe Gerhard Mangott. Aber auch Moskau und Gazprom sind abhängig von ihrem bisher besten Kunden Europa.

Die Presse: Wie erpressbar ist die EU aufgrund ihrer Abhängigkeit vom großen Gaslieferanten Russland?

Gerhard Mangott: Mehr als 40 Prozent der europäischen Gasimporte stammen aus Russland. Dahinter folgen mit Abstand Norwegen und Algerien. Ein Problem begleitet Europa seit vielen Jahren: Die Produktion von Erdgas in der EU geht zurück, man ist also auf Importe angewiesen. Und da wird es ohne Russland nicht gehen. Europas Strategie, die Gaslieferanten zu diversifizieren, ist bisher nicht aufgegangen. Es gab große Hoffnungen, dass viel Gas aus Aserbaidschan und Turkmenistan in die EU kommen könnte. Aserbaidschan kann derzeit aber nur einen kleinen Bruchteil der 500 Milliarden Kubikmeter Gas liefern, die Europa braucht. Und Turkmenistan hat sich entschieden, sein Gas nicht nach Europa, sondern nach China zu verkaufen.

Welche Rolle kann Flüssiggas spielen? Immerhin überlegen die USA, im Notfall mit dem Schiff Gas nach Europa zu schicken.


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